"Dazu kommt, dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind." (Mathias Müller von Blumencron SPON-Chefredakteur) in einem Interview mit onlinejournalismus.de
In Bezug auf http://bart-ab.blogspot.com/2006/01/wir-gehen-zu-dings-da.html
Ich rege mich nicht darüber auf, dass jemand mit Schund Geld verdient. Das passiert zwangsläufig und ich kann es auch gut ignorieren.
Zudem halte ich Blogs nicht für Unterhaltungen. Es sind Verlautbarungen mit einigen Kommentaren. Für mehr ist das Format auch gar nicht geeignet (man sehe sich im Gegenzug mal die Funktionen von Web-Forum-Anwendungen oder diversen Newsreadern an).
Und ich habe in meinem Kommentar nicht die Zukunft von Blogs, sondern deren Gegenwart beschrieben. Größtenteils eitle oder dumme Menschen mit einem unbändigen Drang all das mitzuteilen, was sie sonst niemandem oder dem ebenso schlicht gestrickten Freundeskreis erzählt hätten. Blogs sind eben keine Revolution des Nachrichtenwesens (dafür benötigt man dieses Format nicht), sie sind insgesamt eine weitere Plattform für alle, die glauben, ihre Meinung in die Gegend kippen zu müssen. Anders kann ich mir Artikel wie den, der zu dem oben angegebenen geführt hat, nicht erklären. Ich habe nichts gegen die Bild-Zeitung, auch die kann ich gut ignorieren. Aber wenn dann Leute kommen und sagen, Blogs wären das Größte, dann werfe ich einen Blick auf die Bild-Schlagzeile und in eine durchschnittliche Auswahl Blogs und sehe keinen Unterschied.
Das Problem beginnt für mich dann, wenn Menschen glauben, einer neuen Netz-Elite anzugehören, aber eben weiterhin nur das Niveau des durchschnittlichen Bild-Lesers haben. Diese Leute können das Netz nämlich jetzt noch gestalten und tun das leider auch.
Das Problem beginnt für mich auch dann, wenn sich diese Leute durch Kommentare gegenseitig bestätigen und so nicht dazu angeregt werden, ihre Meinung kritisch zu hinterfragen - bei genügender Masse steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich mit ihnen abgeben muss.
Es gibt ganz hervorragende Blogs (seien es jetzt Tagebücher oder Nachrichten zu bestimmten Themen), wie es auch hervorragende andere Webseiten, Zeitungen oder Schwarze Bretter gibt.
Aber sie sind nicht mehr als ein (eher schlechtes CMS) - und Inhalte kommen eben nur von Menschen und kreative Menschen gibt es nicht sehr viele. Billigen Tratsch und Klatsch (wie den oben erwähnten Artikel) wird es immer geben. Aber warum muss man ihn auch noch verbreiten?
Thursday, January 05, 2006
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