Friday, September 30, 2005
Viren
Der Virus dringt durch die Augen in das Hirn des neuen Wirtes ein, setzt sich dort fest und vermehrt sich. Der Wirt verbreitet den Virus dann weiter, in dem er ihn unter seine weiteren Mails platziert.
Komplexere Arten wie der Hoax oder Witzesammlungen sind entsprechend ihrer Komplexität erfolgreicher. Pyramidenspiele und Nacktbilder (hier sogar in Symbiose mit anderen Parasiten) ebenso.
Danach scheint den Menschen im Netz im Allgemeinen männerorientierte Pornografie, schnelles Geld, Hilfsbereitschaft und oberflächliche Beziehungspflege zu interessieren. Warum kommen aber weder Essen, noch Schlaf - immerhin auch Primärbedürfnisse - bislang in viraler Form vor? Zumindest Essen lässt sich doch auf die selbe Weise visualisieren wie Frauen.
Ratlos.
eine kleine aufmerksamkeit für freitag morgen
Wednesday, September 28, 2005
flag this!
also gibt es die idee des broadcast flag, d.h. es dürfen nur sendungen aufgezeichnet und behalten werden, bei denen die rechteinhaber das erlauben. dummerweise hat ein gericht diese regelung gekipppt, es muß also ein gesetz her. aber politikerinnen wären ganz schön bescheuert, wenn sie das tv der bürger stören würden. aber die beiden versuchen es weiterhin:
MPAA/RIAA subvert democracy with super-broadcast-flag bid
Cory Doctorow: The RIAA and MPAA have teamed up to demand that Congress get the FCC to create a super-duper broadcast flag for radio and TV. This means that they'll get a veto over pretty much anything that can play video or music -- from your iPod to your PC's tuner card.
My cow-orker Danny O'Brien has written a brilliant, witty explanation of how the MPAA and RIAA are pulling this off in Congress, sneaking around behind closed doors to get this enacted without debate -- and what you can do to stop the enterainment cartels to stop undermining American democracy:This will be tricky, since the Broadcast Flag essentially demands government interference with every digital AV product on the market.
Ah, but how about -- no, that's far too sneaky. But...perhaps...
Listen. Suppose our sympatico politicos carve out a bunch of Digital TV provisions that, in fact, do have something to do with government finance? Suppose they stick those provisions in the Senate Commerce Committee's reconciliations bill (due October 26th), where they're practically untouchable?
But some key clauses on which these provisions depend will be omitted. Consequently, it will it be vitally important that Congress passes another Digital TV bill to fill the gaps.
That Digital TV bill will contain -- oh, look at that! -- the Broadcast Flag language. Oh, and the RIAA's Digital Radio Broadcast Flag, too, just for the sake of completeness.
Link
drm for the people
If adopted, the WIPO treaty will give broadcasters copyright-like control over the content of their broadcasts, even when they have no copyright in what they show. A TV channel broadcasting your Creative Commons-licensed movie could legally demand that no one record or redistribute it - and sue anyone who does. And TV companies could use their new rights to go after TiVo or MythTV for daring to let you skip advertisements or record programs in DRM-free formats.
If that wasn't bad enough, the US contingent at WIPO is pushing to have the treaty expanded to cover the Net. That means that anyone who feeds your "sound and images" through a web server would have a right to meddle with what you do with the webcast simply because they serve as the middleman between you and the creator.
Link
Tuesday, September 27, 2005
citizen journalism
wired, das interview ist ein wenig kurz, aber interessant, hier nur die erste frage:
Wired News: You don't pull punches when discussing the state of media today. What's wrong with it?
Arianna Huffington: The problem isn't that the stories I care about aren't being covered, it's that they aren't being covered in the obsessive way that breaks through the din of our 500-channel universe. Because those 500 channels don't mean we get 500 times the examination and investigation of worthy news stories. It often means we get the same narrow, conventional-wisdom wrap-ups repeated 500 times. Paradoxically, in these days of instant communication and 24-hour news channels, it's actually easier to miss information we might otherwise pay attention to. That's why we need stories to be covered and re-covered and re-re-covered and covered again -- until they filter up enough to become part of the cultural bloodstream. As for improving the quality of journalism, we must (find) ways to give mainstream journalism what it most desperately needs: a spine transplant.
aber wenn man schon über citizen journalism spricht, muß man natürlich auch den großmeister nennen: dan gillmor.
randomness
The problem, it turns out, isn't that the programs aren't randomizing my playlists. They are. According to Jeff Lait, a mathematician and author of randomm3u, it's what's happening between my ears, specifically, in my expectations of what it means for something to be random.
To illustrate his point, Lait referred to a phenomenon statisticians call the birthday paradox. Roughly stated, it holds that if there are 23 randomly selected people in a room, there is a better than 50-50 chance that at least two of them will have the same birthday. The point: Mathematical randomness often contradicts our intuitive expectations of randomness.
Cheers and Jeers
The late-night crew hammers away at President Bush. Can't imagine why...
"Bush is keeping track of Hurricane Rita as it hits his home state of Texas. That's Bush's worst nightmare: an electric chair with no power."
--Jay Leno
"Hurricane Rita is supposed to make landfall in Texas, which is good for Barbara Bush because she can insult survivors closer to home."
--Bill Maher
"Yesterday President Bush made his fifth visit to the area that received the most damage from Hurricane Katrina. In other words, the White House."
--Conan O'Brien
"The president believes the government should be limited not in size, Jon, but in effectiveness. In terms of effectiveness, this is the most limited government we've ever had."
--Daily Show correspondent Rob Corddry
"Now here's some sad information coming out of Washington. According to reports, President Bush may be drinking again. And I thought, `Well, why not? He's got everybody else drinking.'"
--David Letterman
Scrooligans Maßnahme 1: Innovationsoffensive
Warum: Wettbewerbsfähigkeit verbessern und damit Arbeitsplätze ermöglichen.
Orientierung: mittelfristig.
Kosten: gering.
Umsetzungsschwierigkeiten: mittel.
a) Unternehmensgründungen erleichtern: Bürokratie vermindern, geringer Kündigungsschutz und geringe Auflagen solange das Unternehmen neu (nicht: klein) ist.
b) Unternehmensgründungen unterstützen: Ausweitung der Beratungsleistungen von Banken, Steuerberatern, Anwälten und Fachmanagern im Rahmen der bestehenden Gründungswettbewerbe.
c) Ideen fördern: Bereitstellung von Informationen zur Umsetzung in Produkte und Kontakte zu potentiellen Partnern bei einer Firmengründung. Förderung von Börsen zum Verkauf von Ideen beziehungsweise Lizenzen.
d) Risikokapital bereitstellen: Staatliche Bürgschaften für Gründerkredite, einfache Förderprogramme, Steuervorteile bei Reinvestition von Gewinnen.
e) Entstigmatisierung des Scheiterns: Insolvenzrecht muss die Gründer schnell entschulden, Neugründungen auch von bislang Gescheiterten ermöglichen, PR zur Höherbewertung des Versuchs über den Erfolg.
OK, also was soll das?
A. Länder bilden Schwerpunkte in Wirtschaftsstruktur
Betrachten wir die am Welthandel beteiligten Länder mit der Brille des Ökonomen, stellen wir fest, dass einzelne Länder bestimmte Vorteile gegenüber anderen Ländern haben. Ein Land mit niedrigen Lohnkosten zieht Unternehmen an, die viele Menschen brauchen, um zu produzieren - z.B. Textilindustrie, Schiffsbau, Stahlerzeugung -, Länder mit vielen Bodenschätzen oder besonderem Klima konzentrieren sich auf den Abbau oder die Landwirtschaft - z.B. Saudi Arabien, Nigeria, Lateinamerika. Länder mit gut ausgebildeten Arbeitskräften stellen meist technisch anspruchsvolle Produkte her.
B. Dynamische Betrachtung: Der Lebenszyklus
Soviel zur statischen Betrachtung des Jetzt-Zustandes. Blickt etwas zurück, kann man feststellen, dass einzelne Länder sich entwickeln: Sie fangen mit der Produktion von arbeitsintensiven Gütern an, bilden ihre Bevölkerung besser aus und stellen kompliziertere Produkte her, die sich teurer verkaufen lassen.
Die Zunft der Ökonomen nennt das Ganze Lebenszyklus. Im besten Fall rücken Staaten darauf vor und andere Staaten nehmen deren alten Platz ein. Im nicht so guten Fall fallen Staaten zurück. Ein Beispiel: Deutschland war Anfang des letzten Jahrhundertsein führender Staat in der Stahlerzeugung (damals sehr technologieintensiv). Die Technik wurde ausgereifter, reine Arbeitskraft wurde wichtiger als Ingenieurs- und Facharbeiterwissen. Die deutschen Löhne waren aber zu hoch, um mit einfachen Arbeitern billig Stahl produzieren zu können. Andere Staaten - mit geringen Lohnkosten und dem nötigen Know-how - stiegen in die Stahlproduktion ein, Deutschland langsam aus. Inzwischen sind weitere Generationen von Stahlerzeugerstaaten - Russland, die Tiger in Südostasien - dabei den Stahl gegen anspruchsvollere Güter auszutauschen - Maschinen, Mikroelektronik - und China steigt groß ein.
Der Punkt ist, dass Deutschland mit China nicht um die Stahlerzeugung konkurrieren kann. Die Löhne in China sind so gering, dass der Lebensstandard hier massiv sinken müsste, um konkurrenzfähig zu werden. Da aber immer weitere Staaten nachrücken, kann die BRD technologisch nicht stehen bleiben, sondern muss der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sein. Das heißt, Technologien müssen entwickelt und in Produkte umgesetzt werden. Diese können teuer - da niemand sie kopieren kann - verkauft werden, wodurch die hohen Löhne gehalten werden können.
C. Innovationen als Wettbewerbsvorteil
Wie kommt man nun an neue Ideen?
Ökonomen gliedern den Innovationsprozess in vier Phasen:
1. Invention (Erfindung, Entdeckung),
2. Innovation im engeren Sinne (Markteinführung eines Produktes),
3. Diffusion (Verbreitung des Produktes),
4. Imitation (billigere oder bessere Klone treten auf)
Damit ist die Innovation für die gesamte Gesellschaft wirksam geworden und fruchtbar für andere Unternehmen.
Je reibungsloser dieser Prozess abläuft, desto besser für die Gesellschaft. Einen Wettbewerbsvorteil hat eine Volkswirtschaft allerdings nur, wenn ihre Produkte billiger oder besser sind. Um den hiesigen Lebensstandard zu halten, besser dem billiger überlegen. Da Wissen aber nicht ewig monopolisiert werden kann, können andere Staaten mit günstigeren Arbeitskräften und ähnlicher technischer Ausstattung bald in Konkurrenz zum Innovator treten. Zu diesem Zeitpunkt muss das alte Produkt schon in einer besseren Version vorliegen oder ein ganz neues Produkt zur Marktreife entwickelt sein, um die hohen Löhne gegenüber dem Imitator zu rechtfertigen.
Monday, September 26, 2005
kanzlerfragen
In der SPD-Spitze wachsen nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' allerdings auch die Sympathien für eine Große Koalition mit Kanzlertausch nach eineinhalb Jahren. Die Überlegungen liefen darauf hinaus, dass die Koalition unter einem Kanzler Schröder zu arbeiten beginnt, der dann im April 2007 die Regierungsgeschäfte an Merkel übergibt, die bis dahin als Vizekanzlerin fungiert.
ist das sinnvoll? wer bekommt denn dann die schuld, für die sachen, die unweigerlich schief laufen werden? wie werden die ministerposten verteilt werden, wie werden die posten abgewogen, werden die superministerien wieder aufgelöst, damit jeder teil der regierung seine pläne verwirklichen kann? und v.a. ist das nicht wieder ein geschickter schachzug der spd? gegen ende der legislaturperiode ist also die cdu an der macht, und müßte dann mit dem nimbus der regierungsverantwortung leben, weil, wie scrooligan ja schon bemerkte, regierungsverantwortung ja auch sofort stimmverluste mit sich bringt.
In China essen sie Hunde
der rembrandt code
Der Experte analysierte daraufhin das Holzpaneel des Originalgemäldes. Die Untersuchung ergab, dass das Holz aus demselben Baum gesägt worden war wie andere Gemälde, die im Atelier Rembrandts entstanden.
Saturday, September 24, 2005
Der schon als sicher eingepreiste Regierungswechsel wird in erstaunlicher Ruhe und Gelassenheit erwartet. Gut, die Belegschaft des Berliner Regierungsviertels schäumt täglich neue Gerüchte über Kanzler-Rücktritt und Müntefering-Dämmerung auf. Doch außerhalb von Berlin-Mitte bewegt das niemanden so richtig. Die wahrscheinliche Rückkehr der Schwarzen an die Macht vollzieht sich ohne jede Erregung. Nicht einmal bei denen, die voraussichtlich demnächst das Land regieren werden, stellt sich ein höherer Pulsschlag ein. Nun haben sie Jahre lang darauf gebrannt, diese von einigen Unionisten immer noch als Irrtum der Geschichte, ja geradezu als widernatürlich empfundene Koalition vom Hof jagen zu können - doch jetzt, wo der Moment bevorsteht, hört man kein Triumphgeheul. Eher glaubt man, leichtes Fracksausen zu vernehmen.
[...]
Zu den Problemen kommt die bittere Erkenntnis, dass der Vertrauensvorschuss gering ist. Gut die Hälfte der Wähler erwartet, dass eine andere Regierung es auch nicht besser machen wird als die erschöpfte rot-grüne, deshalb wissen Union und FDP, dass vom Regierungswechsel keine Aufbruchstimmung ausgehen wird. Und das wiederum dämpft die Euphorie, mit der sie in die Ministerien drängen.
Da bahnt sich ein weitgehend emotionsfreier Machtwechsel an. Man kann sich darüber freuen, weil das für die Stabilität der Republik spricht. Oder eine Gänsehaut kriegen, weil das Land der kommenden politischen Zäsur so völlig kalt entgegen sieht.
Friday, September 23, 2005
was ist eine volkspartei ohne volk?
[SPON] Franz Walter - Volksparteien: Christlich Demokratische Erosion:
Die Sozialdemokraten begannen zu schrumpfen, als ihre industriellen Hochburgen zerfielen, als die Welt der Zechen, Werften und Hochöfen unterging. Doch auch die Welt der Christdemokraten wird nunmehr schmaler und schmaler, da immer weniger Menschen im modernen Deutschland noch treue Kirchgänger, lebenslange Heimatverbundene, dogmatische Nationalpatrioten und wütende Bekämpfer jedweder Emanzipation sind. Diesen Typus findet man noch hier und da in der Provinz, aber er wird minoritar und er befindet sich in einem kulturell tiefgreifenden Gegensatz zu anderen, neuen, jüngeren Schichten im Bürgertum.
[...]
Die großen Wahltriumphe von Wulff, Stoiber, Rüttgers, Müller, Beust und Koch gingen auf einen ganz ungewöhnlichen Stimmenzuwachs aus der Arbeiterschaft zurück. Dies kam einer Revolution in der Wahlgeschichte gleich. Die CDU wurde für zwei Jahre die Mehrheitspartei der Arbeiterklasse zwischen München und Kiel. Doch wusste die CDU in keiner Sekunde etwas mit diesem auch für sie überraschenden Zulauf anzufangen.
Vor allen die vielen jungen unqualifizierten männlichen "Frustarbeiter", die sich ein Mehr an Cash von Merkel und - damals - Merz versprachen, waren den Christdemokraten fremd, wahrscheinlich sogar unheimlich.
[...]
Und so hat die Union an beiden Seiten verloren, im Frustproletariat und bei der betriebsamen Bourgeoisie. Historisch hat die CDU stets durch ihre erstaunliche Integrationskraft imponiert, durch ihre bemerkenswerte Fähigkeit, disparate Lebenswelten zu verklammern: Katholiken und Protestanten, Bergarbeiter, Bauern und Bonzen, Deutschnationale und Liberale. Adenauer war ein Virtuose der Bündelung, Kohl ebenfalls. Frau Merkel ist es überhaupt nicht. Die große konservativ-katholisch-liberale Volkspartei bröckelt und bröselt an etlichen Stellen. Einst waren Frauen eine stabile und verlässliche Ressource dieser Partei. Nun kommt die Union bei den Wählerinnen zwischen 18 und 34 Jahren nicht einmal mehr auf 30 Prozent. Über Jahrzehnte erreichten CDU/CSU bei den über 60-Jährigen konstant weit über fünfzig Prozent.
Jetzt, da die Älteren in der ergrauenden deutschen Gesellschaft schon anteilsmäßig in der Wählerschaft immer wichtiger werden, schafft sie in dieser Kohorte lediglich 43 Prozent. Ihre Rentnerressource versiegt seit 1998 systematisch. Ihre Proportionen in der Wählerschaft sind unausgeglichen, zwischen West und Ost, zwischen Alt und Jung, da die Union im Osten nur auf 25,3 Prozent kommt, bei den 18 bis 34-Jährigen auf 26 Prozent.
Die Union mag im Jahr 2005 mit einer denkbar unglücklich agierenden Kanzlerkandidatin ins Rennen gegangen sein. Aber die Problematik der christdemokratischen Erosion liegt tiefer. Die CDU/CSU verfügt nicht mehr über den normativen, mentalen, organisatorischen und strategischen Integrationsstoff, um die heterogenen Sozialgruppen der gesellschaftlichen Mitte diesseits von Rot-Grün zu bündeln und beieinander zu halten. Ohne Zweifel: die Zukunft der Union als Volkspartei steht auf dem Spiel.
Thursday, September 22, 2005
Ah college...
What I learned was that college was a protected, four-year bubble where I was expected to absorb other people's ideas and continue the tradition of the world. It was like being thrown in the womb of historical consciousness even though in a way I had already emerged in a full-term birth.
geeks in danger
London cops mug blogger for computers, phones, data, call him a "terrorist"
Cory Doctorow: David Mery is a London geek who was going down into the tube one night in July when he was arrested on suspicion of terrorism. He was held, his flat was searched, his computers and phones were confiscated, his data was copied, and his photo, DNA and fingerprints were taken. He was denied access to counsel.
He was released the next day, but his computers were not returned, nor was his record expunged.
Mery's "crime" was carrying a "bulky" backpack (e.g., a laptop bag), wearing an "unseasonably warm" coat (it was one of the coldest July days on record), and "avoiding the police" (he was looking at an SMS on his phone when he went through the turnstiles and so didn't make eye-contact with the officers there).
There is not one single piece of evidence to suggest that Mery is a terrorist, and yet the tools of his livelihood and all his personal data are now squirreled away in a police evidence locker -- the police haven't even given him an inventory or receipt for all the goods they stole.
This isn't an anti-terror investigation, it's a mugging. And it could happen to you. Hell, if it happened to me, I'd probably just be deported, since I'm only an immigrant, and not a citizen.
Wednesday, September 21, 2005
Gedanken zur Wahl
dem wähler die schuld geben zu wollen, ist einfach nur schwarzer peter spielen und völlig langweilig. die parteien haben sich explizit reform auf die fahnen geschrieben. um sich von den anderen parteien abzusetzen haben sie natürlich alle eigene konzepte, irgendwie muß man ja profil gewinnen um sich in der medienlandschaft positionieren zu können. es ist deshalb kein wunder, daß nur bestimmte themen diskutiert werden. wenn man zu einem thema nichts zu sagen hat muß man das thema wechseln und am besten eines finden, womit man den anderen demütigen kann und ihn in die verlegenheit bringt ein halbgares konzept vorzustellen, daß nur noch schwer geändert werden kann, weil hierbei ein noch größerer gesichtsverlust droht. das ganze gerumwusele der cdu in den monaten vor der wahl kam mir so vor. halbgar themen besetzen oder halbgare thesen zu besetzten themen vorbringen und sie so präsentieren als ob sie DIE lösung wären.
habe mich immer gewundert, wieso niemand diesen schmu aufdeckt. die parteien und die medien schaden sich hiermit gegenseitig. die parteien wollen zwar keine schlechte presse und machen es den medien mit ihren presseerklärungen leicht ihre positionen zu wiederzugeben, sie schneiden sich damit aber selber ins bein, denn nur wenn pläne diskutiert werden, können sie gut werden. die medien machen sich dadurch die arbeit zwar leicht, wer will aber kritiklose medien konsumieren? (findet noch jemand spiegel online immer langweiliger?)
was bleibt also festzuhalten? die parteien haben konzepte aufgestellt mit denen sie die reformprobleme lösen wollen, sich dafür dediziert voneinander abgegrenzt, und diese zur wahl gestellt. die probleme sind komplex und die wähler unentschlossen, welches konzept das beste ist. ergo, die konzepte sind nicht überzeugend genug. anstatt die konzepte jetzt weiter zu verwässern und blind die regierungsmacht zu suchen, ist der falsche weg. großen respekt (hätte ich auch nie gedacht) deswegen auch für guido der das kategorisch ausschließt. da aber seine meinung bestimmt in ein paar tagen ändert, wenn er dafür (welchen ministerposten würde er denn bekommen) ... wird, muß ich mir darüber sicher keine allzu großen gedanken machen.
kompromisse müssen sein, aber deswegen gleich a und c weglassen weil nur in b übereinstimmung besteht, wie scrooligan das so schön in den comments beschrieben hat, ist nicht die lösung. wenn schon reformwillen, dann jetzt aber richtig. das ist die gelegenheit des jahrzehnts. die wählerschaft ist unentschlossen, sie braucht eine vision der zukunft, eine hoffnung an die sie sich klammern kann um die harten jahre durchzustehen. die parteien die sich jetzt zusammenreißen und ein programm vorstellen daß diese lücke füllen kann, die über sich selbst hinauswachsen und bereit sind aus verschiedenen ansätzen ein sinvolles programm zu konzipieren. werden auch wiedergewählt. anstatt sich über das ergebnis zu beschweren, ist es zeit, initiative zu ergreifen und führungsstärke zu zeigen, so wie es sich die politik schon die ganze zeit von den arbeitslosen wünscht.
Sunday, September 18, 2005
Reaktionen (19:15)
SPD | CDU | Grüne | FDP | PDS |
38.5 | 38.5 | 8.6 | 7.4 | 4.0 |
Und hier die aktuellen Hochrechnungen ca. 19.15
SPD | CDU | Grüne | FDP | Die Linke | |
ARD | 34.0 | 35.2 | 8.2 | 10.2 | 8.4 |
ZDF | 33.6 | 35.2 | 8.2 | 10.4 | 8.5 |
niemand ist glücklich mit dem ergebnis, aber alle fühlen sich als gewinner. von den auftritten der parteichefs war der auftritt von schröder der überzeugendste. ob er die fdp für sich gewinnen kann? die großen fragen sind ja, ob merkel die grünen gewinnen kann, und ob schröder bereit ist aufzuhören und merkel als kanzlerin zu akzeptieren.
bei der ard gab es gerade eine karte, die die bundesländer den jeweiligen stärksten parteien zugeordnet haben. hessen war weiß, weil das noch nicht entschieden werden kann. fühlt sich noch jemand an die situation in florida erinnert?
bis auf weitere hochrechnungen wird heute nicht wirklich was passieren, mal gespannt was die tage bringen. würde mich ja tot lachen, wenn wie bei der letzten wahl die spd noch rasant aufholt :)
und was sind eure gedanken?
Saturday, September 17, 2005
Wonderful things
- hier ist ein video von einem mann aus flint (michigan) der in seiner freizeit eine methode entwickelt hat um massive steinblöcke zu bewegen. baut so ein stonehenge in seinem garten. allein! (von boingboing)
- in 1993 hat wired william gibson nach singapur geschickt: Disneyland with the Death Penalty
- bericht in der nytimes über die fehler in der vorbereitung für katrina und die anschließende unfähigkeit der behörden: Breakdowns Marked Path From Hurricane to Anarchy
- Wahnsinn: This spring we asked the Princeton University community to submit imagery produced in the course of research or incorporating tools and concepts from science.
Plasma
Dynamic Asset Allocation in Freight Transportation
NanoDog - Siva Vaidhyanathan kommentiert die entscheidung des supreme courts in MGM vs Grokster in salon: Supreme Court's unsound decision
The peer-to-peer phenomenon is often miscast as the proliferation of a radical set of technological tools meant to steal music. But the fact is, the Internet is fundamentally peer-to-peer. All that Grokster, Kazaa, or LimeWire do is let you efficiently search for keywords of content that sits on other people's hard disks. If you have a problem with peer-to-peer you have a problem with the Internet. And short of shutting it down or radically reengineering it, there is nothing that Hollywood or Washington can do to stifle the file-sharing capabilities of those who use the Internet. Regardless of Monday's decision, the software, music and movies will keep on flowing.
[...]
What about Google? Consider this: Google, like Grokster, is primarily a search engine. Its business model relies on advertisements. And the more we use Google, the more money it makes. Like Grokster, Google resolves communication queries. It generates a link from an information provider to an information seeker. And almost all of what it delivers is copyrighted.
The fact that no major copyright industry player has brought Google to court so far is merely a function of the fact that most copyright holders want Google to index and offer links to their materials. There is no explicit contract. You have to opt out of the Google world.
But there is one major difference between Grokster and Google. Grokster does no copying itself. It merely induces and enables.
If anyone infringes, it's Google: The company caches millions of Web pages without permission (again, giving copyright holders the option of protesting). And soon it will offer millions of copyrighted books in electronic form without payment or permission. How would Google fare in a post-Grokster world? The publishing industry no doubt wonders. And it just might sue to find out. - Xeni Jardin schreibt in wired über A Small World: Bin Laden in 'Hell'
- und dann gibt es noch das hier in der washington post: Now They Tell Us besonders interessant ist
Allen has an exclusive look at the administration's "three-part comeback plan."
will er deshalb so bald wieder auf den mond?
Part one: "Spend freely, and worry about the tab and the consequences later."
Part two: "Don't look back."
Part three: "Develop a new set of goals to announce after Katrina fades. Advisers are proceeding with plans to gin up base-conservative voters for next year's congressional midterm elections with a platform that probably will be focused around tax reform." - und haben wir vor einiger zeit nicht alle laut über die amerikaner gelacht, die zwar wahlmaschinen eingesetzt haben, diese aber nur unzureichend geprüft haben, etc man denke da nur an diebold und der ganze streß der damit zusammenhing. und dann berichtet heise: Innenministerium hält Prüfberichte von elektronischen Wahlmaschinen unter Verschluss,
eine Veröffentlichung der Prüfberichte nehme das Ministerium zum Schutz des Firmen-Know-hows des Herstellers nicht vor
äh, hallo??? und es wird besser:Dass das BMI die Prüfberichte unter Verschluss hält, wiege vor dem Hintergrund eines Verzichts auf eine zusätzliche, von der Elektronik unabhängige Stimmenerfassung, besonders schwer, kritisiert Wiesner: "Welche Software im Wahllokal tatsächlich zum Einsatz kommt und wie manipulationssicher die eingesetzten Geräte sind, ist weder vom Wähler noch vom Wahlvorstand im Wahllokal zu ermitteln." Das Formular für die Wahlniederschrift sehe konsequenterweise auch gar nicht vor, dass auch nur die vorgebliche Programmversion protokolliert wird.
sogar die amerikaner wollen jetzt paper-trails einführen und wir können aus ihren erfahrungen nicht lernen? die wahl am sonntag wird sicher knapp, ob wir dann auch eine kanzler vom bundesverfassungsgericht eingesetzt bekommen? wird koch anfangen die wählerlisten in hessen, ähnlich wie jeb bush in florida, nach ungenehmen wählern zu durchforschen? wieso bürokratien immer die gleichen fehler machen müssen, werde ich nie verstehen.
"Bei einem beleglosen Wahlverfahren, bei dem letztlich nur geprüft werden kann, ob das ermittelte Wahlergebnis mit der Zahl der Wähler konsistent ist, ist das nicht hinzunehmen", verdeutlicht der Diplom-Physiker.
Friday, September 16, 2005
The Curse of the Jade Scorpion
C.W. Briggs: What is this?
Betty Ann Fitzgerald: I was... browsing through your bookshelf, and I found this deck of naked playing cards and these.
C.W. Briggs: This is-- What do you-- This is-- This is the Kensington jewels. This is the-- This is the Dillworth jewels and the-- the-- This is-- What are you-- What are you looking at me like that for? Because you found them in amongst my collection of female art studies? What is the implication here? I used to go with the six of spades. Then the four of diamonds caught us together and there was a--
Betty Ann Fitzgerald: I was aware that you sneaked up mysteriously to the office in the middle of the night... and the lobby guard saw you. I know you have Laura Kensington's stocking, and she swears... you kicked her out of bed to take care of sudden business, which your super corroborates. They have a footprint, a matchbook with your fingerprint, and still I believed that you didn't do it. But now the actual stolen property turns up hidden in your bedroom.
C.W. Briggs: So what are you saying? This makes you suspicious of me?
Betty Ann Fitzgerald: I was actually a bit touched that you stayed up all night watching over me. I began to think, 'Maybe he's not the scummy little vermin he seems to be.'
C.W. Briggs: I may be a scummy vermin, but I'm an honest scummy vermin. I didn't take these jewels.
Betty Ann Fitzgerald: How can you deny it? You've been caught red-handed.
C.W. Briggs: Yes, I-- What-- I'm-- I grant you, there's a fingerprint of me, and they have a footprint, and the jewels are in my bedroom. This I give you. I'm starting to think I'm in tremendous trouble here.
Betty Ann Fitzgerald: I'm calling the police.
C.W. Briggs: No. Will you forget about logic and give me the benefit of the doubt?
Betty Ann Fitzgerald: Ha! That makes me an accessory.
C.W. Briggs: Not if I'm innocent.
Betty Ann Fitzgerald: You don't have a kosher bone in your body.
C.W. Briggs: That's exactly why you get yourselves into these problems. That's why Magruder's waiting for you, right? You make all the wrong decisions 'cause you make 'em here [touches head], not here [points to heart] Decisions made here [head] are not as reliable as here [heart] because this [head] is gray cells and this [heart] is blood, and blood circulates through the body. It gets around. It knows what the score is. But up here, gray cells just lay there and think.
Wahlomat
das ergebnis überrascht nicht wirklich. ungewichtet
- bündnis 90/ die grünen
- die linke/ pds
- spd
- fdp
- cdu
was wahlempfehlungen angeht. stimme ich mit scrooligan überein, es ist ziemlich schwierig die parteien zu vergleichen, außerdem sind wir uns alle irgendwie einig, daß die programme der zukunft so unterschiedlich nicht sein werden. auch das argument von bart daß rot grün wahrscheinlich nicht funktioniert kann ich verstehen, auch daß die fdp auf keinen fall einen großen anteil an einer neuen regierung haben sollte, aber deswegen cdu zu wählen????? es wird wohl noch eine ganze menge geschehen müssen, bevor ich cdu wähle, man denke nur an die unterschriftenlisten damals.
also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den status-quo erhalten zu wollen, denn merkel als kanzlerin will ich nicht, und ein klein wenig hoffnung habe ich ja, daß die umfragen sich nicht irren und vielleicht wird ja alles anders ab montag. schröder krempelt das kabinett um, und die wirtschaft legt einen zahn zu. denn alle programme brauchen ein etwas deutlicheres wirtschaftswachstum, sonst gibt es überhaupt kein geld für irgendwelche programme.
gut. und jetzt muß ich doch noch ein wenig was tun.
Fairwähl, Stranger
... um auch mal was zu den anstehenden Wahlen zu sagen.
Ich habe mal eine kleine Analyse durchgeführt und festgestellt, dass - unter Einberechnung der jüngsten Umfragen - die SPD in ihren Regierungsperioden ähnlich viel wie die CDU verloren hat (nämlich etwa 1,6 %-Pkt. je Wahlperiode). Daraus könnte man schließen, dass beide Parteien ähnlich gut oder schlecht darin sind, Wählerwünsche zu befriedigen. Da Parteien im Mittel Stimmen gewinnen, wenn sie in der Opposition et vice versa, scheint nicht das Parteienangebot ein Problem zu sein, sondern die Erwartungshaltung der Wähler.
Bei den kleinen Parteien klappt so eine Betrachtung leider nicht, da die Grünen zu selten an der Regierung waren und die FDP zu selten in der Opposition:-), die Bestrafung für Regierungstätigkeit und die Belohnung für Oppositionsarbeit scheinen aber relativ höher zu sein - vermutlich weil das Klientel enger ist und besser angesprochen werden kann.
Der Schluss, der sich mir nahelegt, ist, dass man Parteien nur sehr zurückhaltend bewerten sollte. Entweder man vergleicht Regierungstätigkeit mit Regierungstätigkeit - womit man neue Parteien nicht bewerten kann - oder man vergleicht Programme, muss bei der Abrechnung aber darauf achten, dass die Opposition ähnlich enttäuschend oder befriedigend gewesen wäre.
Nachdem ich in den Medien vor jeder Wahl großartig emotionale Schaumschlägereien und sogenannte Meinungen zur Kenntnis nehmen durfte, will ich hier mal eine Lanze für die Parteien brechen - besonders regierende welche.
Wenn wir schon dabei sind...
Dr. Bush and Mr. Bush
Daniel Froomkin notes the transformation of George W. Bush--that is, the transformation in what the mainstream media tells us about George W. Bush:
Now They Tell Us: Is Bush the commanding, decisive, jovial president you've been hearing about for years in so much of the mainstream press?
Maybe not so much.
Judging from the blistering analyses in Time, Newsweek, and elsewhere these past few days, it turns out that Bush is in fact fidgety, cold and snappish in private. He yells at those who dare give him bad news and is therefore not surprisingly surrounded by an echo chamber of terrified sycophants. He is slow to comprehend concepts that don't emerge from his gut. He is uncomprehending of the speeches that he is given to read. And oh yes, one of his most significant legacies -- the immense post-Sept. 11 reorganization of the federal government which created the Homeland Security Department -- has failed a big test.... [Bush] is, after all, undeniably an unpopular president now.... [F]or whatever reason, critical observations and insights that for so long have been zealously guarded by mainstream journalists, and only doled out in teaspoons if at all, now seem to be flooding into the public sphere....
Dan is wrong. These critical observations and insights have been doled out by elite journaists at dinner parties for years.
Ausführlicher steht das alles noch hier.
Random Thoughts
2 kleinigkeiten für den frühen morgen:
1. man sich denkt, man schläft heute einfach ein wenig länger, ist aber dann doch nur eine viertel später bei der arbeit als sonst.
2. wenn man mit einem kindersitz durch die oberstadt läuft begnet man nur attraktiven frauen, die ein wenig verdutzt schauen. insbesondere dienette dame in der bäckerei.
ps. mittlerweile bin ich froh, daß ich dann doch so früh hergekommen bin, hier regnet es gerade in strömen :( ich will den sommer zurück!