Friday, December 22, 2006

Der materialistische Wähler

Nachdem ich das letzte Mal die Kennzahl „Erwartungserfüllung“ eingeführt habe, frage ich mich nun, ob es eine Möglichkeit gibt, die Entwicklung der Erwartungserfüllung vorauszusagen.

Die Erwartungserfüllung ist definiert als die Änderung des Wahlergebnisses der Regierungsparteien vom Anfang ihrer Wahlperiode zum Ende dieses Zeitraumes. Oder formelhaft: Erwartungserfüllung ist die Summe der Wahlergebnisse der bisherigen Regierungsparteien in den Wahlen zur folgenden Wahlperiode abzüglich der summierten Ergebnisse der Regierungsparteien zu Beginn ihrer (also der jetzt abgelaufenen) Wahlperiode.

Die Vermutung ist, dass der Wähler in seiner Einschätzung der Regierungsarbeit materialistisch vorgeht. Der Wähler wählt eine Regierung wieder, wenn sein materieller Wohlstand angemessen wächst, er wählt die Opposition oder gar nicht, wenn sein materieller Wohlstand nicht zu seiner Zufriedenheit steigt oder sogar sinkt.

Um diese Hypothese zu testen brauchen wir eine Kennzahl für den materiellen Wohlstand. Die einfachste Maßzahl wäre die Wertschöpfung in der Form des BIP. Um die Wahlbevölkerung besser abzubilden wäre das BNE (Bruttonationaleinkommen) etwas geeigneter, da im Inland lebende Ausländer hierbei nicht, dafür jedoch im Ausland lebende deutsche Staatsbürger (=Wähler) erfasst werden.

Möglich wäre es noch – um noch mehr auf die konkrete Einkommenssituation abzustellen – das Volkseinkommen zu betrachten. Das Volkseinkommen ist das um Abschreibungen und diverse Staatseingriffe (z.B. Zölle, Subventionen) bereinigte BNE und stellt die Einkommen aus unselbständiger Tätigkeit, unternehmerischem Handeln und Vermögen dar.

Nun stellt sich noch die Frage, für welchen Zeitraum die Änderung des materiellen Wohlstands betrachtet werden soll. Der Mittelwert der Wahlperiode setzt eine langfristige Orientierung der Wähler voraus. Die Wirtschaftspsychologie zeigt aber, dass in Bezug auf Nutzen eine eher kurzfristige Sicht- und Handlungsweise überwiegt.

Die Wachstumsrate des Wahljahres selbst ist zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht abzusehen und auch noch nicht festgelegt. Handlungen der neuen Regierung können die wirtschaftliche Entwicklung noch beeinflussen. Modellrechnungen zeigen einen deutlich geringeren Zusammenhang von Wahljahreswachstumsraten aller drei Indikatoren im Vergleich zu denen des Vorjahres.

Zu den Indikatoren muss noch gesagt werden, dass alle Datenreihen von destatis (BIP) oder mir (BNE, Volkseinkommen) preisbereinigt wurden, da die wirtschaftswissenschaftliche Forschung davon ausgeht, dass die Wirtschaftssubjekte nicht der Geldillusion unterliegen, also die Inflationsrate in ihre Handlungen miteinbeziehen.

Butter bei die Fische: Der Korrelationskoeffizient von Erwartungserfüllung und Indikator liegt immerhin bei allen Betrachtungen über 0,5:
BIP: 0,63 (mit Wert des Wahljahres 0,61),
BNE: 0,70 (0,55),
VE: 0,67 (0,57).

Zu meiner Überraschung verbessert sich der Korrelationskoeffizient aber noch, wenn man weitere Jahre der Wahlperiode hinzunimmt. Das erste Jahr hat zwar kaum einen Einfluss, da es im Ergebnis aber keinen Unterschied macht, rechnen wir mit dem Mittelwert der Wachstumsraten unserer Indikatoren der Wahlperiode:
BIP: 0,73
BNE: 0,80
VE: 0,77

Im Ergebnis kann man sagen, dass der Wähler seine Wahlentscheidung zu einem nicht geringen Teil davon abhängig macht, inwieweit ihm die letzte Regierung materiell genutzt hat.

Falls jemand einen guten Indikator für Ideologie kennt, wäre ich ihm sehr verbunden.

Wednesday, December 20, 2006

Wahlen als Abrechnung mit der Regierung

Ich habe mich schon länger gefragt, warum Wahlergebnisse immer als Bestätigung des Wahlprogramms gesehen werden. Nach meiner Einschätzung fragen sich die Leute eher, ob sie mit der Regierung zufrieden waren, nicht, ob Konzept A besser als Konzept B ist.

Gehen wir also mal davon aus, dass Wahlergebnisse die Regierung der abgelaufenen Wahlperiode bewerten.

Um das zu operationalisieren schaffen wir uns eine Kennzahl „Erwartungserfüllung“, die der Veränderung des Wahlergebnisses der Regierungsparteien der letzten zu dieser Wahlperiode entspricht.


Wahlperi.| Reg. Opp. Zus. Regier.| Erwartungs-
---------+ ---- ---- ---- -------+ erfüllung
1949-1953| 42,9 29,2 54,7 CDU/FDP| 11,8
1953-1957| 54,7 28,8 57,9 CDU/FDP| +3,2
1957-1961| 50,2 39,5 45,3 CDU/---| -4,9
1961-1965| 58,1 36,2 57,1 CDU/FDP| -1,0
1965-1969| 86,9 09,5 88,8 CDU/SPD| +1,9
1969-1972| 48,5 46,1 54,2 SPD/FDP| +5,7
1972-1976| 54,2 44,9 50,5 SPD/FDP| -3,7
1976-1980| 50,5 48,6 53,5 SPD/FDP| +3,0
1980-1983| 53,5 46,0 45,2 SPD/FDP| -8,3
1983-1987| 55,8 43,8 53,4 CDU/FDP| -2,4
1987-1990| 53,4 45,3 54,8 CDU/FDP| +1,4
1990-1994| 54,8 41,0 48,3 CDU/FDP| -6,5
1994-1998| 48,3 48,1 41,3 CDU/FDP| -7,0
1998-2002| 47,6 46,4 47,1 SPD/Grü| -0,5
2002-2005| 47,1 49,9 42,3 SPD/Grü| -4,8
2005-2009| 69,4 26,6 --,- CDU/SPD|

(Wahlperi.=Wahlperiode; Reg.=Ergbenis der Regierung; Opp.=Ergbenis der Opposition; Zus.=Ergebnis der Regierung bei Folgewahlen; Regier.=Regierungsparteien)

Was sehen wir: Seit 1990 haben wir keine Regierung mehr, die „gut“ – im Sinne von: Im Interesse der Wähler – regiert. Nun ist eine sinkende Erwartungserfüllung nicht gleichzusetzen mit einem Abtritt der Regierung. Wenn eine Partei bzw. Koalition nur weiterhin über genügend Zustimmung verfügt, dann regiert sie trotzdem weiter (1972-76, 83-87, 90-94, 98-2002). Selbst mit weniger Prozenten als die Opposition kann man regieren (2002-05), da die 5%-Klausel und Überhangmandate trotzdem zu genügend Stimmen für die Kanzlerwahl führen können.

Leider korreliert die Erwartungserfüllung also nicht mit einem Regierungswechsel. Die Ergebnisse einzelner Parteien lassen sich auch nicht voraussagen, insbesondere da Zweitstimmenkampagnen und taktisches Abstimmen die Verteilung auf potentielle Koalitionspartner nicht so einfach zulassen.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass nach einer großen Koalition die Chancen gut stehen, dass die Erwartungserfüllung positiv ist, selbst wenn ein Regierungswechsel stattfindet. Um eine Regierung zu bilden, muss zumindest SPD oder CDU Stimmen gewinnen damit die Koalitionsbildung ohne den bisherigen Partner funktioniert.

Auffällig ist indes der Beginn der anhaltenden Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung und dem Beitritt der DDR zur BRD. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung bis 1987 liegt bei 87%, seit 1990 liegt sie bei 79,2%. Das ist allerdings kein Trend, sondern ein neues Niveau, dass bislang recht stabil ist (man könnte also vermuten, dass durch den Beitritt anteilig mehr Nichtwähler in der BRD wohnen; Proxy:1,0985.

Sowohl das alte Wahlbeteiligungsniveau, wie auch das Neue schwanken wenig und laufen ziemlich parallel zur Nulllinie. Wir haben also nicht nur eine Unzufriedenheit mit der Regierung, sondern zugleich eine gesteigerte Unlust zur Wahl zu gehen.

Nun kann der Entschluss, nicht zu wählen, viele Ursachen haben. Gerade von einer Ablehnung der Demokratie kann man ohne weiteres nicht ausgehen. Im Zusammenhang mit der Kennzahl „Erwartungserfüllung“ kann allerdings davon gesprochen werden, dass die Wahlberechtigtengrundsätzlich mit der Regierung und der Opposition unzufrieden sind.

Wednesday, September 27, 2006

Ask a Ninja

Da es ja immer Fragen gibt, die man mal stellen sollte:

http://www.youtube.com/watch?v=OpTaBulIL_w

Ohne weiteren Kommentar.

Monday, September 18, 2006

Folter für die Freiheit

Moin allesamt,

irgendwer scheint mehr Zeit zum Schreiben zu haben.

Ein längerer Aufsatz zum Folterverbot und dem Versuch, des US-Präsidenten dieses jetzt auch offiziell zu lockern. Der zuständige Senatsausschuss ist zwar noch dagegen, wie aber das Plenum entscheidet, ist derzeit offen.

Rechtlich scheint die Lage eindeutig zu sein. Wie ungern sich der Senat internationalem Druck beugt, ist leider ebenso eindeutig klar. Es bleibt also spannend.

http://de.blog.360.yahoo.com/blog-u.ep6Oslc6N6wsk0sRmpFGNz7G0p9Q--?cq=1

Friday, September 15, 2006

Plamegate

Falls es jemanden interessiert, was für Aufgaben Valerie Plame in der CIA hatte: What Valerie Plame Really Did at the CIA
Valerie Wilson was no analyst or paper-pusher. She was an operations officer working on a top priority of the Bush Administration. Armitage, Rove and Libby had revealed information about a CIA officer who had searched for proof of the President's case. In doing so, they harmed her career and put at risk operations she had worked on and foreign agents and sources she had handled.

[...]

Her unit was expanded and renamed the Joint Task Force on Iraq. Within months of 9/11, the JTFI grew to fifty or so employees. Valerie Wilson was placed in charge of its operations group.

There was great pressure on the JTFI to deliver. Its primary target was Iraqi scientists. JTFI officers, under Wilson's supervision, tracked down relatives, students and associates of Iraqi scientists--in America and abroad--looking for potential sources. They encouraged Iraqi émigrés to visit Iraq and put questions to relatives of interest to the CIA. The JTFI was also handling walk-ins around the world. Increasingly, Iraqi defectors were showing up at Western embassies claiming they had information on Saddam's WMDs. JTFI officers traveled throughout the world to debrief them. Often it would take a JTFI officer only a few minutes to conclude someone was pulling a con. Yet every lead had to be checked. (The Nation)

Saturday, September 09, 2006

Shadowrun im Kino

Moin Chummer,

hier gibts zwei Kurzfilme und Kritiken für alle Shadowrun- und sonstigen Rollenspielfans.

http://de.360.yahoo.com/thehideousbigj

Das ist BTW Danielas - so die Hälfte von Euch Schreiberlingen dürfte sie kennen - Blog und vorläufige Homepage. Willkommen.

Tuesday, September 05, 2006

Lernpause

Ja, ich weiß, ich sollte lieber lernen anstatt zu surfen, und ich setze mich auch bestimmt gleich wieder an den Schreibtisch, aber der Artikel war einfach zu faszinierend:
Across the eastern United States, a gruesome ritual is in full swing. The praying mantis and its relative, the Chinese mantis, are in their courtship season. A male mantis approaches a female, flapping his wings and swaying his abdomen. Leaping on her back, he begins to mate. And quite often, she tears off his head.

The female mantis devours the head of the still-mating male and then moves on to the rest of his body. “If you put a pair together and come back later, you’ll just find the wings of the male and no other evidence he was ever there,” said William Brown, an evolutionary biologist at the State University of New York in Fredonia.

[...]

Some sexual cannibals, including female Chinese mantises, actually eat a lot of males. “One study estimated that 63 percent of the diet of females are male mantids,” Dr. Brown said. “So they’re the main food source.” (NYT)
Und dabei wollte ich doch nur 15min im Ikea-Katalog blättern....

Sunday, September 03, 2006

Iraqwatch

Interesting
"Bush administration officials now admit that Iraqi government's original plan to rein in the violence in Baghdad, announced in June, has failed. The Pentagon has decided to rush more American troops into the capital, and the new military operation to restore security there is expected to begin in earnest next month.

Yet some outside experts who have recently visited the White House said Bush administration officials were beginning to plan for the possibility that Iraq's democratically elected government might not survive.

"Senior administration officials have acknowledged to me that they are considering alternatives other than democracy," said one military affairs expert who received an Iraq briefing at the White House last month and agreed to speak only on condition of anonymity.

"Everybody in the administration is being quite circumspect," the expert said, "but you can sense their own concern that this is drifting away from democracy." (NYT)

Friday, August 18, 2006

Rollenspielerhumor

Moin liebe Leute,

für alle Rollenspieler and friends gibt es hier ein kurzes Hörspiel aus dem Leben einer Gruppe armer Monster:

http://www.everengine.de/projekte/monstergruppe/index.html

so long
nic

Monday, August 14, 2006

Eva Herman: Die Emanzipation – ein Irrtum?

Moin liebe Leute,

wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, hat Eva Herman im Cicero und einem eigenen Buch die Frage aufgeworfen, inwieweit Frauen sich denn selbst verwirklichen sollten und dürfen.
http://cicero.de/97.php?ress_id=7&item=1111

Meine Kommentare:

"Ziehen wir Bilanz nach fast einem halben Jahrhundert Feminismus und Frauenemanzipation. Es werden so viele Ehen geschieden wie noch nie zuvor. In immer weniger Haushalten wird regelmäßig oder gar zeitaufwändig gesund gekocht."

Beeindruckende Kausalkette: Gleichberechtigung -> schlechtes Essen.
Von mir aus lassen wir das mal so stehen.

"fehlender Bemutterung"

Ah, Kindererziehung ist also Frauenarbeit. Kochen und der Zusammenhalt der Ehe (s.o.) ja auch.

Halten wir also fest: Emanzipation -> schlechtes Essen, ungehörige Blagen und zerrüttete Familien. Da hat sie ja nicht unrecht. Da allen Leuten Karriere wichtig ist, leidet halt alles andere. Und wenn sie von der Überforderung der Frau spricht und steigenden Selbstmordraten, dann hat sie da auch recht. Das nähert sich der Lebenswirklichkeit der Männer an. Die sind im Berufsleben stark ge-/überfordert und bringen sich häufiger um. Aber warum es für Frauen eine Kuschelecke geben soll, ist mir unklar. Und wie sie zu der hirnrissigen Frage

"Haben berufstätige Frauen von heute – zu denen ich ja auch gehöre – wirklich das Recht auf unbegrenzte Selbstverwirklichung oder war die Emanzipation ein fataler Irrtum?"

kommt auch. Jeder der eine intakte Familie und einen treusorgenden Partner will bzw. das sein will, kann sich doch ein entsprechendes Gegenstück suchen. Wo ist denn da das Geschlechtsspezifische.

"Betrachten wir einmal den soziologischen und biologischen Kontext."

Als wäre der soziologische Kontext nicht durch Machtstrukuren geprägt. Von "schöpfungsgewollte[r]" "Gnade" kann da wohl keine Rede sein.

"Der Mann steht in der Schöpfung als der aktive, kraftvolle, starke und beschützende Part, die Frau dagegen als der empfindsamere, mitfühlende, reinere und mütterliche Teil."

Autsch. Gut, das ist das herrschende und prägende Bild gewesen. Es gab aber auch immer Ausnahmen. Außerdem ist ihr Argument dann wohl: 'Das machen alle so, das haben wir schon immer so gemacht. Darum musst Du das auch machen.' Sehr schlüssig. Was ein Blödsinn.

"jene Gesetze, die das Überleben unserer menschlichen Spezies"

Bitte? Das ist ja eine krude Mischung aus kirchlichen Dogmen, totalitärer Überhöhung der Gemeinschaft und Argumentenaus dem Handbuch für Patriarchen. Oh je.

"Dabei sollten sich umgekehrt die so genannten Vorzeigefrauen zur Abwechslung auf den Prüfstand stellen und sich fragen lassen, welche Ziele sie eigentlich leiten. Die ehrliche Antwort wäre: Es sind Selbstgefälligkeit und Eitelkeit."

Äh, wie wir Männer? Oder ist das bei uns was anderes, wenn wir dieselben Ziele verfolgen?

"Wahrnehmung ihres Schöpfungsauftrages", "männlichen Berufswelt"

Blabla

"Wo sind sie jetzt, die Anführerinnen, die in den meisten Fällen selber niemals Kinder, geschweige denn Männer hatten? Sie wussten damals schon nicht, was das Glück bedeutet, ein Baby zu bekommen, einen liebenden Mann an der Seite zu haben und – manchmal unter größten Mühen – etwas zu erschaffen, was man den Familiensegen nennt."

Genau! Diesen Emanzen müsste man es doch nur mal richtig besorgen. Wenn die erst mal nen dicken Schwanz zwischen den Beinen haben, fangen die auch wieder an zu schnurren.

"Es geht mir nicht um schwärmerische Familienverklärung, ich will weder Abgründe verlogener Behaglichkeit beschwören noch alte Unterdrückungsmuster. Ich spreche von einer verlorenen Welt, die unseren Vorfahren jahrtausendelang Kraft und Halt gab, die Misserfolge und Enttäuschungen auffing und eine Quelle des Glücks sein konnte."

Eben: "konnte". Aber erstens nicht immer war und zweitens zu einem gehörigen Preis - nämlich all die "Abgründe verlogener Behaglichkeit" und "Unterdrückungsmuster", die sie nicht beschwören möchte und damit en passant unter den Tisch fallen lässt.

Als Meinung, intakte Familie sei etwas tolles, lasse ich das mal so durchgehen. Aber erstens ist die Begründung weit an jeder wissenschaftlichen Erkenntnis vorbei. Und zwitens ist der Versuch, _Frauen_und_Männer_ das _Recht_ auf einen anderen Weg abzusprechen schon weit von dem entfernt, was den liberalen Staat ausmacht, was die Verfassung als Quelle legislativer Möglichkeit (und auch als Quelle kodifizierter Moral) als möglich ansieht. Sogar die meisten Kirchen sind inzwischen weiter. Was ein Blödsinn.

so long
nic

Friday, August 11, 2006

AOL Video

Vorsicht Werbung!

Mein lieber Arbeitgeber hat nun auch ein Videoportal gestartet:
http://videobeta.aol.com/

Relativ viel kostenloses Zeug, Southpark um die zwei Dollar pro Folge. Ich nutze sowas eher selten, kann die Qualität also schwer einschätzen, aber bhaskar könnte das interessant finden. Hey, bhaskar, lebst Du noch? Zumindest die Musikvideosammlung finde ich nett.

Und nachdem in letzter Zeit so viele Horrormeldungen über den Laden verbreitet wurden: Ich mag die Leute. Die Firmenkultur ist nett und die Menschen - bis nach oben zu meinem CEO Charles - sind mit Spaß dabei. Das ist - wenn man da arbeitet - schon ziemlich viel wert.

Saturday, July 01, 2006

Fussballallüberallerlei

So allmählich komme ich ja doch ins Mitfiebern.

Hamburg, wo ich derzeit und für einige Monate weile, ist als Metropole und Austragungsort sowieso in Fussballstimmung. Menschen aller Herren Länder - samt Fahnen, Liedern und guter Laune - verwandeln die Stadt in ein einziges, großes Volksfest. Zudem sind alle nett zueinander. Eine No-Go-Area ist das hier ganz sicher nicht.
Die Stadt hat sich hübsch gemacht und - bis auf einige betrunkene Deppen, die es wohl überall gibt, direkt nach den Spielen - es macht einfach Spaß, hier zu sein.

Die ersten Spiele habe ich noch bei meinem derzeitigen Praktikumsarbeitgeber AOL gesehen, dann zusammen mit meinem kleinen Bruder und seinen Freunden.
Aber besonders nachdem ich Deutschland-Argentinien in einem Cafe direkt neben dem Fifa Fan Fest auf dem Heiligengeistfeld gesehen habe und danach die Massen auf der Reeprbahn beim Feiern besuchte, kann ich mich dem Trubel kaum noch entziehen. Wahnsinnsstimmung.

Zwischendurch gab es sogar eine Gruppe Fans und Faninen, die ein Sit-in veranstalteten, mitten auf der Strasse campten und die Nationalhymne sangen - also die korrekte Strophe natürlich. Süß, irgendwie. Und auch wenn mir 'Deutschland' brüllende Fahnenschwenker mit Bierfahne und Prolllaune außerordentlich suspekt sind, sie sind eine kleine Minderheit. Die meisten Leute sehen das sportlich und genießen das Happening.

Spannende Erfahrung.

Thursday, May 18, 2006

Literatursuche

In einem aktuellen Sachbuch findet sich folgende Passage:
Der Text nutzt die Vereinfachungen, die durch die universelle Verfügbarkeit von Computern möglich wurden. Bibliographien und Referenzen wurden fast vollständig weggelassen, weil mit Hilfe von Schlagwörtern über Suchmaschinen wie Google schnell viele nützliche, aktuelle Referenzen gefunden werden können.

Monday, May 15, 2006

Muttertagsgrüße

Bruce Schneier über die NSA-Abhör-Aktion:
This is the line that's done best for me on the radio this week:
"The NSA wants to remind everyone to call their mother's this Sunday. They need to calibrate their system." - Bruce (IP)

Tuesday, May 09, 2006

Warner Bros. versucht sich an BitTorrent

Das Preislevel von $1 hört sich vernünftig an, obwohl ich $0.50 angemessener finde. Daß das ganze nicht ohne DRM auskommt wundert nicht, fragt sich nur wie restriktiv das wird, wie die Qualität ist, und wie es mit der Portabilität aussieht, d.h. kann ich die Folgen brennen und auf anderen Computern anschauen oder auf ein Mobile-Device übertragen und kann ich Sicherheitskopien brennen? Und natürlich die wichtigste aller Fragen: Wäre sowas auch aus Deutschland zu beziehen?

In a sign that Hollywood is trying to adapt to a technology it long feared, Time Warner Inc.'s Warner Bros. is expected to announce that it will sell and rent movies and television shows online using BitTorrent Inc.'s peer-to-peer technology.

[...]

Expected to launch this summer, Warner's service will sell and rent movies and television shows the same day they are released on DVD. Releases will include newer titles such as "Harry Potter and the Goblet of Fire" as well as library titles including "The Matrix." TV shows will include "Babylon 5" and "Dukes of Hazzard." The content will have heavy-duty security features so they can't be pirated.

[...]

Prices haven't yet been determined, but they could be less than physical DVDs. "We're working with a user base that is accustomed to not paying for content," said Ashwin Navin, president and co-founder of BitTorrent, who says TV shows might sell for as little as $1. (WSJ)

Thursday, April 27, 2006

Francis Fukuyama ändert seine Meinung

Francis Fukuyamas Abschied vom Neokonservatismus in Auszügen im Magazin der New York Times
As we approach the third anniversary of the onset of the Iraq war, it seems very unlikely that history will judge either the intervention itself or the ideas animating it kindly. By invading Iraq, the Bush administration created a self-fulfilling prophecy: Iraq has now replaced Afghanistan as a magnet, a training ground and an operational base for jihadist terrorists, with plenty of American targets to shoot at. The United States still has a chance of creating a Shiite-dominated democratic Iraq, but the new government will be very weak for years to come; the resulting power vacuum will invite outside influence from all of Iraq's neighbors, including Iran. There are clear benefits to the Iraqi people from the removal of Saddam Hussein's dictatorship, and perhaps some positive spillover effects in Lebanon and Syria. But it is very hard to see how these developments in themselves justify the blood and treasure that the United States has spent on the project to this point. (NYT)
Zur Einschätzung dieses Sinneswandels z.B. auf Scotsman.com.

Linux ist Böse

Da sind soviele Fehler drin, daß muß eine Satire sein. Hier mal nur die ersten paar Zeilen:
Like most things that are worth owning, Computers are an American invention. Look at any modern computer and you will see that the whole thing is the product of American brilliance.

For example, this rugged IBM laptop I am using was designed and built by an American company. It runs software built by Microsoft, one of America's most productive organizations. My computer does everything I could possibly want: I can do my work, submit my taxes and even search the Bible.

Like all the greatest American engineering, it's an example of innovation that makes a growing group of European and Chinese hackers jealous. They hate our lead in computing technology and will stop at nothing until they have control of all of our computers. (Shelley The Republican)

Quelle ist die infowar.de Mailingliste (Archiv).

Männlichkeit

Hihi. Die Tournee der beiden Deutschen Superstars wird unter dem Namen 'Absolute Straight' vermarktet. Ich muß schon den ganzen Vormittag darüber grinsen.

Flyer gibt es, hier zumindest, gerade im Überfluss, ansonsten muß ich für den Bildbeweis auf eine gräßliche Flash-Seite verlinken, deren Soundeffekte tierisch nerven und sich irgendwie auch nicht abstellen lassen. (World-Concerts)

Und sind Flash-Webseiten nicht schon ewig aus der Mode, weil unverlinkbar, unpraktisch und unnötig?

Thursday, April 20, 2006

Kommunikation in der Beziehung

Interessantes Argument: Nicht Langeweile sondern die vermehrte Kommunikation, bzw Diskussion über die eigene Beziehung führt zu neuen Formen des Zusammenseins.
Never let it be said that these new monogamists don’t know how to articulate their desires. In fact, their loquaciousness goes a long way toward explaining how and why they do it like they do: We’re living in an age of unprecedented emphasis on “communication” in relationships. (Yep, one more thing to blame on your shrink.) Thousands of books detail how couples should communicate their wants/needs/desires/pet peeves to one another. Not happy? Communicate your concerns. Bored with your sex life? Communicate your fantasies. Had an affair? Communicate your fuckup. The result of this communication-bingeing is that negotiation is starting to trump discretion. A man is copping a feel because his partner says he can, not because her back is turned. But he’s still copping a feel. (New York)
Ziemlich interessant ist auch das dazugehörige Vokabular.

Saturday, April 01, 2006

Google Romance

Pünktlich zum 1. April startet Google einen neuen Beta-Dienst: Google Romance.

Ein Partnerservice von Google - im typischen Google-Flair:
"Google Romance users who find one another via Soulmate Search™ may then select the Contextual Dating option, which offers an all-expenses-paid romantic evening in exchange for viewing contextually relevant advertising throughout the course of the users' date [...]."

Quelle: Google-Pressemitteilung

Monday, March 20, 2006

Net-Neutrality

im november hatten wir ja schon mal über dieses thema gesprochen und jetzt wird das auch in deutschland thematisiert. die telekom will jetzt auch mehrmals kassieren. (und ja, ich weiß, diese meldung ist auch schon einen monat alt, aber ich war ein wenig beschäftigt)
Ricke stellt sich ein nach Qualität der Dienstleistung gestaffeltes Kostenmodell vor, eine generelle Maut für die Infrastruktur sei nicht geplant. Ricke droht mit einem verzögerten Ausbau der Infrastruktur: "Wenn die Kunden nicht bereit sind, zu zahlen und Google & Co. nicht bereit sind, zu zahlen – dann kann es keine Autobahnen geben". Die Regeln der Neunzigerjahre seien in einer völlig neuen Welt fehl am Platz. (heise)

es scheint mir wie erpressung.

Wednesday, March 08, 2006

Gunkl

Nun muss ich auch mal etwas kund tun. Ich bin gerade dabei die Tipps des österreichischen Kabarettisten und Welterforschers Gunkl für 2005/6 nachzuholen, wobei mir eine wichtige Erkenntnis zuteil wurde:

15.10.2005:
Weil’s grad so lustig ist; ein Imperiment ist das absichtslose und nicht beobachtete Beibehalten von Konstellationen, und Anordnungen, die unter unbestimmten Umständen vorliegen, die einem komplett wurscht sind.

Damit das mal gesagt ist.

Monday, March 06, 2006

John Rendon: Information Warrior

James Bamford, autor von z.b. "Body of Secrets: Anatomy of the Ultra-Secret National Security Agency" (2001) porträtiert für den rolling stone John Rendon, vom pentagon dafür beauftragt, den nachrichtenfluß in den medien (national und international) nach dem 11. september und während des irak-kriegs zu steuern. faszinierend und scary.
Rendon is a man who fills a need that few people even know exists. Two months before al-Haideri took the lie-detector test, the Pentagon had secretly awarded him a $16 million contract to target Iraq and other adversaries with propaganda. One of the most powerful people in Washington, Rendon is a leader in the strategic field known as "perception management," manipulating information -- and, by extension, the news media -- to achieve the desired result. His firm, the Rendon Group, has made millions off government contracts since 1991, when it was hired by the CIA to help "create the conditions for the removal of Hussein from power." Working under this extraordinary transfer of secret authority, Rendon assembled a group of anti-Saddam militants, personally gave them their name -- the Iraqi National Congress -- and served as their media guru and "senior adviser" as they set out to engineer an uprising against Saddam. It was as if President John F. Kennedy had outsourced the Bay of Pigs operation to the advertising and public-relations firm of J. Walter Thompson.

[...]

By law, the Bush administration is expressly prohibited from disseminating government propaganda at home. But in an age of global communications, there is nothing to stop it from planting a phony pro-war story overseas -- knowing with certainty that it will reach American citizens almost instantly. A recent congressional report suggests that the Pentagon may be relying on "covert psychological operations affecting audiences within friendly nations." In a "secret amendment" to Pentagon policy, the report warns, "psyops funds might be used to publish stories favorable to American policies, or hire outside contractors without obvious ties to the Pentagon to organize rallies in support of administration policies." The report also concludes that military planners are shifting away from the Cold War view that power comes from superior weapons systems. Instead, the Pentagon now believes that "combat power can be enhanced by communications networks and technologies that control access to, and directly manipulate, information. As a result, information itself is now both a tool and a target of warfare." (Rolling Stone)

Thursday, February 23, 2006

Pressekonferenzen

ich finde pressekonferenzen faszinierend. besonders lustig fand ich früher die von rumsfeld, kurz vor, bzw während dem feldzug gegen afghanistan. dieses hin-und her von fragen und unantworten: rededuelle auf höchstem niveau ohne inhalt. lustig fand ich auch ari fleischer. eine kurze weile habe ich sogar mit dem gedanken gespielt, einmal pressesprecher zu werden, bis mich das abweisen von fragen und dem ausweichen von antworten mit ekel erfüllt hat.

auf salon schreibt cintra wilson über ihre erfahrungen im James S. Brady Press Briefing Room während der erhüllungen um karl rove und seine verwicklungen in plamegate und der darauf folgenden schnellen nominierung von john roberts für einen sitz im supreme court.

July 11, the Day the Press Corps Attacked, was just the kickoff. I spent the next two weeks in the James S. Brady Briefing Room at the White House, witnessing the molten Rove-a-thon. By the end I felt like I'd spent a couple of weeks on one of those indoor thrill rides where seats are bolted to a moving floor while a film is shown, creating a vague sensation of G-force when nothing actually goes anywhere. Still, the mini-revolt offered hope that despite its previously persistent vegetative state, the press might not be entirely dead yet. For the first time since 9/11, the reporters got nakedly hostile and went for the throat. Pandora's box opened -- just a hairline crack, but enough bats flew out to suggest that it might not close all the way again.

In the last few years, the press has lost all sense of its own mojo. Things bottomed out after the terrorist attacks of 9/11, when any aggressive grilling of the administration branded reporters as unpatriotic, which potentially alienated their audiences. The high emotion surrounding 9/11 and the War on Terror (or the new, improved Global Struggle Against Violent Extremism, which the Beltway kids snarkily refer to as G-SAVE) have made them very useful hostage babies for the administration cowboys to shield themselves with during shootouts with the press. Somehow, aggressive questioning of the White House got spun as a heretical insult to slaughtered American innocents. It was so demoralizing that after a while the press succumbed en masse to what I call the Potomac dinge: passive cooperation in one's own degradation -- the deranged, unconscious complicity that is found in victims of ritual abuse.

"This is the most complacent and complicit media I've ever seen," Helen Thomas, the most senior member of the White House press corps, told me in an interview at her office at Hearst.

The Rove affair, however, and the artless info-block by Scott McClellan that followed, was one twist too many in the press corps' shorts. The long-simmering scandal about the leaking of the identity of CIA agent Valerie Plame, wife of Bush critic Joe Wilson, became a full-on plumbing emergency when it was revealed that the black stuff all over the faucet was the fingerprints of Karl Rove, President Bush's right-hand man, realpolitik guru and pet genius. Despite White House denials of any administrative vendetta, Washington smelled Rove's funk in the air. The stakes were raised by the president's assertion that anyone found to be involved in the Plame leak would be fired. When the humble folk of Press Town got word that Rove was, indeed, involved in the outing of Wilson's wife, they finally got morally indignant enough to go after McClellan and his boss lynch-mob style, with rolling pins and pitchforks. (Salon.com)

Wednesday, February 15, 2006

Google Jobs

ich hätte ja schon lust, mich auf eine dieser positionen zu bewerben... Google Jobs.

was einen im interview erwarten würde, steht hier (und muß ich verstehen, wieso der link nur funktioniert, wenn ich 'ww' anstatt 'www' eingebe?).

Thursday, February 09, 2006

State of the Blogosphere

dave sifry liefert neue zahlen für die statistik
In summary:
  • Technorati now tracks over 27.2 Million blogs
  • The blogosphere is doubling in size every 5 and a half months
  • It is now over 60 times bigger than it was 3 years ago
  • On average, a new weblog is created every second of every day

  • 13.7 million bloggers are still posting 3 months after their blogs are created
  • Spings (Spam Pings) can sometimes account for as much as 60% of the total daily pings Technorati receives
  • Sophisticated spam management tools eliminate the spings and find that about 9% of new blogs are spam or machine generated
  • Technorati tracks about 1.2 million new blog posts each day, about 50,000 per hour
  • Over 81 million posts with tags since January 2005, increasing by 400,000 per day
  • Blog Finder has over 850,000 blogs, and over 2,500 popular categories have attracted a critical mass of topical bloggers
(technorati.com)

Doonesbury does Harriet

für fans von doonesbury:
"Harriet, we hardly knew ye. The following week of daily strips on the planned confirmation hearings for Supreme Court nominee Harriet Miers were intended for publication beginning Monday, October 31st, with a Miers Sunday strip to follow on November 13th. Rendered obsolete by the announcement of her withdrawal from consideration on Thursday the 27th, they are nonetheless presented below for your reading pleasure. This week's strips, and the November 13th Sunday, will be repeats." (Doonesbury)

Wednesday, February 08, 2006

DRM again

schade, ich hatte mich auf den film gefreut...
"Die Kinowelt-DVD des Action-Reißers "Mr. & Mrs. Smith" setzt, wie berichtet, eine neue Kopiersperre ein: Alpha-DVD des koreanischen Herstellers Settec. Beim Einlegen in ein DVD-ROM-Laufwerk startet unter Windows eine Anwendung namens "PlayDVD.exe", die zur Annahme eines Lizenzabkommens auffordert und bei Bestätigung drei Dateien in den Systemordner des Betriebssystems kopiert. Alpha-DVD arbeitet auf zwei Ebenen: Zum einen verhindert die Sperre durch defekte Sektoren auf dem Medium ein "Ripping" des Films, zum anderen verankert sich der Schutzmechanismus über drei Dateien im System. Diese überwachen alle Zugriffe auf optische Laufwerke, was nicht immer gut geht." (heise)

Tuesday, February 07, 2006

Doogle's

es gibt ein archiv mit den google doodles :-)
"We have a variety of logos commemorating holidays and events. We've put them in this online museum for your amusement. Please do not use them elsewhere." (Google)

Monday, February 06, 2006

Merkelwatch

sie scheint auch im ausland gut anzukommen.
"In astonishingly short time, German Chancellor Angela Merkel has emerged as the most dynamic leader in Europe. That at least seemed to be the verdict of the applause meter at the World Economic Forum in Davos on Jan. 25. "You have given us hope for the first time in a long time," Peter Brabeck-Letmathe, chairman and chief executive of Swiss food giant Nestlé (NSRGY), told Merkel after she delivered the keynote address to a packed auditorium." (Businessweek)

Having Fun

mein pc hat nie soviel spaß...
"It's the weirdest thing I've ever heard," said new iMac owner Don Revis. "But when I turned off all the other electronics in the room and put my head right up next to my iMac, I could hear that the sound - which I had thought was a fan - is actually a tiny little voice going 'Wheeeeeeeeee!'

"It's kinda... creepy... actually..."

Revis' story was confirmed by several other users who say that while the processor most commonly makes a prolonged "Wheeeeeee!" sound as if riding a roller coaster, it also laughs, titters, giggles, chortles, and otherwise expresses its joy at being part of a Macintosh." (Crazy Apple Rumors)

Modetips

falls irgendwann aluminium-helme in mode kommen sollten...
"Among a fringe community of paranoids, aluminum helmets serve as the protective measure of choice against invasive radio signals. We investigate the efficacy of three aluminum helmet designs on a sample group of four individuals. Using a $250,000 network analyser, we find that although on average all helmets attenuate invasive radio frequencies in either directions (either emanating from an outside source, or emanating from the cranium of the subject), certain frequencies are in fact greatly amplified. These amplified frequencies coincide with radio bands reserved for government use according to the Federal Communication Commission (FCC). Statistical evidence suggests the use of helmets may in fact enhance the government's invasive abilities. We speculate that the government may in fact have started the helmet craze for this reason." (Link)

Thursday, February 02, 2006

Blogs vs. Journalismus

sollte eigentlich nur ein kommentar zu scrooligans kommentar werden, wurde aber etwas länger und damit zu einem post.

@ statistik: verstehe ich nicht.

@ existenz: ich war auch überrascht und deswegen habe ich das gebloggt. weil ich durch das medium ein format zur hand habe, in dem ich meine überraschung kundtun und mit anderen menschen teilen kann, die bestimmt mehr über das thema wissen als ich.

@ grenzen: wer definiert denn die grenzen, um sie danach wieder einzureißen? wer hat denn die frage aufgeworfen, ob blogs journalisten sind oder nicht. waren es nicht die journalisten, um sich von der bewegung abzugrenzen und um sich ein schärferes profil geben zu können? und sind sie es nicht auch jetzt, die blogs lesen und sich von dort ihre anregungen holen um dann artikel zu schreiben, die teilweise so falsch sind, daß sie wiederrum von den blogs zerrissen werden, nicht, weil es blogger sind, sondern weil es menschen mit meinungen sind, die sich in dem spezifischen thema besser auskennen, als ein journalist, der sich mal kurz in etwas reingelesen hat? wieso die kollektive intelligenz der interessierten menschen von vorneherein ignorieren, anstatt sie als wissenspool zu verwenden?

@ überschrift: ich glaube zunächst niemandem. journalisten und zeitungen bekommen von mir kein gesondertes grundvertrauen, zu oft habe ich mich über ihre berichterstattung und ihre ignoranz gegenüber wichtigen themen aufgeregt. ich fange an menschen zu vertrauen, wenn ich über einen längeren zeitraum ihre meinungen und ansichten vernommen habe. wieso verdient ein blogger, der jeden tag ein paar posts unter seinem namen veröffentlicht, sich dadurch der blogöffentlichkeit aussetzt und ihr gegenüber bestehen muß, denn wenn er fehler macht, ist er den rest der woche damit beschäftigt, sich zu erklären (man denke nur an scoble) denn kein vertrauen? und wieso ist diese arbeitsweise nicht verlässlich? anstatt sich nur der redaktion und dem chefredakteur zu verantworten, steht er einem ganzen heer von kritikern gegenüber, die sicherlich mehr über das thema wissen als er selbst. er versteckt sich nicht hinter dem namen einer zeitung und vertraut darauf, daß die leute ihm schon glauben werden, denn immerhin hat er es in eine verantwortliche position bei einer zeitung/ zeitschrift gebracht. und wie werden eigentlich fehler in zeitungen korrigiert? wer bekommt diese richtigstellungen denn zu gesicht? wenn du was falsches bloggst, wimmelt das netz mit verweisen auf deine seite... die nachrichtenseiten dagegen verschwinden hinter firewalls in undurchsuchbaren archiven. wer verdient hier mehr vertrauen?

@ nsa. die information stammte aus einem posting der ip-mailingliste und nicht aus einem blog. dem ging eine kleine diskussion vorran, die schwer wiederzugeben ist, weil sie eben nicht auf einem blog zu finden ist, den prägnantesten beitrag habe ich zitiert. hast du von james bamford "body of secrets" gelesen? dem ultimativen buch zur nsa? da steht das auch drin. aber wie schwer war es denn die wikipedia zu durchsuchen, ein posting zu schreiben und die diskussion zu beginnen?

@ kritiklosigkeit: damit unterstellst du mir ja zunächst unfähigkeit eine meinung zu bilden, und gute und schlechte informationen nicht voneinander abwägen zu können. ich lese viel. mittlerweile sogar hauptsächlich blogs, eben weil sie mir die vielfältigkeit der meinungen präsentieren. postings die ich interessant finde, teile ich mit anderen. blogs die ich nicht mag, oder mit denen ich nicht einer meinung bin, lese ich entweder nicht, oder kommentiere deren aussagen, um eine diskussion zu beginnen. versuch mal mit spon oder zeit, oder heise, eine diskussion zu beginnen, das ist ziemlich unmöglich, weil es in ihrer struktur gar nicht vorgesehen ist. wer entzieht sich dadurch der kritik?

NSA vs. FISA

grundlegend geht es hier um die auslegung des '4th amendment':
The right of the people to be secure in their persons, houses, papers, and effects, against unreasonable searches and seizures, shall not be violated, and no Warrants shall issue, but upon probable cause, supported by Oath or affirmation, and particularly describing the place to be searched, and the persons or things to be seized. (Link)

um die geheimdienste in ihren umfassenden aktivitäten wenigstens ein wenig zu kontrollieren, wurde der Foreign Intelligence Surveillance Act ins leben gerufen, für die von dir gestellte frage, ist die faq der eff aufschlußreicher. die relevante stelle sollte diese sein:
12. So FISA doesn't treat aliens and U.S. citizens equally?

If the target is a "U.S. person," which includes permanent resident aliens and associations and corporations substantially composed of U.S. citizens or permanent resident aliens, 50 U.S.C.A. § 1801(i), there must be probable cause to believe that the U.S. person's activities "may" or "are about to" involve a violation of the criminal statutes of the United States. § 1801(b)(2)(A),(B); see also § 1801(b)(2)(C) (knowingly engages in activities in preparation for sabotage or "international terrorism" on behalf of a foreign power); § 1801(b)(2)(D) (knowingly enters the United States under a false or fraudulent identity for or on behalf of a foreign power or, while in the United States, knowingly assumes a false or fraudulent identity for or on behalf of a foreign power).

A "United States person" may not be determined to be an agent of a foreign power "solely upon the basis of activities protected by the first amendment to the Constitution of the United States." 50 U.S.C. § 1805(a)(3)(A). (eff.org)
was in etwa meiner ersten antwort entspricht, da die abhöraktionen ohne 'warrants' und ohne 'probable cause' an amerikanischen staatsbürgern auf amerikanischem boden durchgeführt worden sind. hierzu auch telepolis:
Wie die New York Times aufgrund von Informanten aus Regierungskreisen am Freitag [extern] berichtete, ging das von der Bush-Regierung geheim und unter Umgehung des FISA-Gerichts und des Patriot-Gesetzes beauftragte Lauschprogramm der NSA weit über die bisherigen Ausnahmen hinaus. Es wurde nicht die Kommunikation von einzelnen Menschen abgehört, die in Kontakt mit Terrorverdächtigen im Ausland standen - zunächst hieß es, es seien zu jeder Zeit um die 500 Personen gewesen -, sondern die NSA hat von großen Telekommunikationsprovidern einen direkten Lauschzugang auf inländische und ausländische Kommunikation durch die Einrichtung von Hintertüren erhalten. Allerdings habe die NSA seit jeher einen guten Draht zu den amerikanischen Unternehmen, um ihren Aufgaben besser nachgehen zu können (vgl. beispielsweise [local] Ein Netz voller Charity).

Laut der New York Times war das FISA-Gericht offenbar bereits besorgt angesichts einiger Anträge auf Lauschangriffe durch die NSA, die einen Zugang zu den Kommunikationsströmen suchte, die durch die Knoten amerikanischer Telefon- und Internetunternehmen laufen. Beim FISA-Gericht wurde anscheinend beanstandet, dass damit ein allgemeiner Zugriff auf die Kommunikation möglich wird, und forderte eine Begrenzung. Tatsächlich scheint die NSA aber das Abhören der gesamten Kommunikation im Rahmen eines umfassenden Datamining-Programms betrieben zu haben. Wie bei Echelon oder mit den dort entwickelten Mitteln wurde die Telefon- und Internetkommunikation nach bestimmten Mustern durchsucht, um Verdächtiges herauszufischen. Dabei sei es darum gegangen, wer wen anruft, wie lange die Kommunikation dauerte, zu welcher Tageszeit dies geschieht und von wo aus bzw. wohin sie gerichtet war. Dabei ging es anscheinend primär um die Verbindungsdaten, nicht um den Inhalt. Gleichwohl hätte der Kongress nicht das Durchstöbern der gesamten Kommunikation nach verdächtigen Informationen oder Mustern genehmigt. Das wusste man natürlich in der Bush-Regierung und begann daher wohl, heimlich und im rechtlosen Raum, in dem auch viele andere Aktivitäten durch juristische Scheinbegründungen angesiedelt wurden, mit einem möglichst umfassenden Lauschangriff. (telepolis)

zur rechtsauffassung der us-regierung nochmal telepolis:
Justizminister Gonzales unterstützte den Präsidenten und sagte, man sei im Weißen Haus davon ausgegangen, dass vom Kongress gebilligte "Autorisierung zum Gebrauch militärischer Gewalt" eben auch das Recht des Präsidenten einschließe, Abhörgenehmigungen zu erteilen. Das Lauschprogramm sei "das bislang geheimste Programm der US-Regierung". Das [extern] Rechtsgutachten, das vom damaligen Rechtsberater Yoo - der auch beim Konzept der Rechtlosigkeit für "feindliche Kämpfer" mitgewirkt hat - zu den vom Kongress gewährten Befugnissen des Präsidenten als obersten Kriegsherrn ausgearbeitet wurde, ist in der Tat ebenso umfassend wie wenig konkret.

Wie US-Präsident Bush argumentiert, sollte all diejenigen aufhorchen lassen, die vertrauensselig glauben, dass erweiterte Überwachungsmöglichkeiten der staatlichen Sicherheitsbehörden keine Gefahr darstellen, weil sie ja rechtlich begrenzt und parlamentarisch kontrolliert würden. Buch sagt pragmatisch, es dauere manchmal einfach zu lange, eine Genehmigung des FISA-Gerichts zu erhalten. Daher könne man in Notsituationen - die nun bereits vier Jahre anhalten - schon auch mal das geltende Recht überspringen. Man habe Kongressmitglieder informiert, zudem sei das Lauschprogramm ja nur beschränkt und werde auch immer wieder intern überprüft. Und überhaupt handele es sich um "einen anderen Krieg" und um "einen anderen Feind", weswegen man auch anders handeln müsse, was viele Freiräume eröffnet. (telepolis)

einige der in den artikeln verlinkten nytimes artikel findest du hier:

Bush Secretly Lifted Some Limits on Spying in U.S. After 9/11, Officials Say
The previously undisclosed decision to permit some eavesdropping inside the country without court approval represents a major shift in American intelligence-gathering practices, particularly for the National Security Agency, whose mission is to spy on communications abroad. As a result, some officials familiar with the continuing operation have questioned whether the surveillance has stretched, if not crossed, constitutional limits on legal searches.

[...]

The White House asked The New York Times not to publish this article, arguing that it could jeopardize continuing investigations and alert would-be terrorists that they might be under scrutiny. After meeting with senior administration officials to hear their concerns, the newspaper delayed publication for a year to conduct additional reporting. Some information that administration officials argued could be useful to terrorists has been omitted.

While many details about the program remain secret, officials familiar with it said the N.S.A. eavesdropped without warrants on up to 500 people in the United States at any given time. The list changes as some names are added and others dropped, so the number monitored in this country may have reached into the thousands over the past three years, several officials said. Overseas, about 5,000 to 7,000 people suspected of terrorist ties are monitored at one time, according to those officials.

[...]

Under the agency's longstanding rules, the N.S.A. can target for interception phone calls or e-mail messages on foreign soil, even if the recipients of those communications are in the United States. Usually, though, the government can only target phones and e-mail messages in this country by first obtaining a court order from the Foreign Intelligence Surveillance Court, which holds its closed sessions at the Justice Department.

Traditionally, the F.B.I., not the N.S.A., seeks such warrants and conducts most domestic eavesdropping. Until the new program began, the N.S.A. typically limited its domestic surveillance to foreign embassies and missions in Washington, New York and other cities, and obtained court orders to do so.

Since 2002, the agency has been conducting some warrantless eavesdropping on people in the United States who are linked, even if indirectly, to suspected terrorists through the chain of phone numbers and e-mail addresses, according to several officials who know of the operation. Under the special program, the agency monitors their international communications, the officials said. The agency, for example, can target phone calls from someone in New York to someone in Afghanistan.

Warrants are still required for eavesdropping on entirely domestic-to-domestic communications, those officials say, meaning that calls from that New Yorker to someone in California could not be monitored without first going to the Federal Intelligence Surveillance Court.

[...]

Some of those who object to the operation argue that is unnecessary. By getting warrants through the foreign intelligence court, the N.S.A. and F.B.I. could eavesdrop on people inside the United States who might be tied to terrorist groups without skirting longstanding rules, they say.

The standard of proof required to obtain a warrant from the Foreign Intelligence Surveillance Court is generally considered lower than that required for a criminal warrant � intelligence officials only have to show probable cause that someone may be "an agent of a foreign power," which includes international terrorist groups � and the secret court has turned down only a small number of requests over the years. In 2004, according to the Justice Department, 1,754 warrants were approved. And the Foreign Intelligence Surveillance Court can grant emergency approval for wiretaps within hours, officials say.

Administration officials counter that they sometimes need to move more urgently, the officials said. Those involved in the program also said that the N.S.A.'s eavesdroppers might need to start monitoring large batches of numbers all at once, and that it would be impractical to seek permission from the Foreign Intelligence Surveillance Court first, according to the officials.

[...]

Seeking Congressional approval was also viewed as politically risky because the proposal would be certain to face intense opposition on civil liberties grounds. The administration also feared that by publicly disclosing the existence of the operation, its usefulness in tracking terrorists would end, officials said.

The legal opinions that support the N.S.A. operation remain classified, but they appear to have followed private discussions among senior administration lawyers and other officials about the need to pursue aggressive strategies that once may have been seen as crossing a legal line, according to senior officials who participated in the discussions.

Bush Lets U.S. Spy on Callers Without Courts

Spy Agency Mined Vast Data Trove, Officials Report
Since the disclosure last week of the N.S.A.'s domestic surveillance program, President Bush and his senior aides have stressed that his executive order allowing eavesdropping without warrants was limited to the monitoring of international phone and e-mail communications involving people with known links to Al Qaeda.

What has not been publicly acknowledged is that N.S.A. technicians, besides actually eavesdropping on specific conversations, have combed through large volumes of phone and Internet traffic in search of patterns that might point to terrorism suspects. Some officials describe the program as a large data-mining operation.

[...]

Officials in the government and the telecommunications industry who have knowledge of parts of the program say the N.S.A. has sought to analyze communications patterns to glean clues from details like who is calling whom, how long a phone call lasts and what time of day it is made, and the origins and destinations of phone calls and e-mail messages. Calls to and from Afghanistan, for instance, are known to have been of particular interest to the N.S.A. since the Sept. 11 attacks, the officials said.

This so-called "pattern analysis" on calls within the United States would, in many circumstances, require a court warrant if the government wanted to trace who calls whom.

The use of similar data-mining operations by the Bush administration in other contexts has raised strong objections, most notably in connection with the Total Information Awareness system, developed by the Pentagon for tracking terror suspects, and the Department of Homeland Security's Capps program for screening airline passengers. Both programs were ultimately scrapped after public outcries over possible threats to privacy and civil liberties.

[...]

One outside expert on communications privacy who previously worked at the N.S.A. said that to exploit its technological capabilities, the American government had in the last few years been quietly encouraging the telecommunications industry to increase the amount of international traffic that is routed through American-based switches.

The growth of that transit traffic had become a major issue for the intelligence community, officials say, because it had not been fully addressed by 1970's-era laws and regulations governing the N.S.A. Now that foreign calls were being routed through switches on American soil, some judges and law enforcement officials regarded eavesdropping on those calls as a possible violation of those decades-old restrictions, including the Foreign Intelligence Surveillance Act, which requires court-approved warrants for domestic surveillance.

Historically, the American intelligence community has had close relationships with many communications and computer firms and related technical industries. But the N.S.A.'s backdoor access to major telecommunications switches on American soil with the cooperation of major corporations represents a significant expansion of the agency's operational capability, according to current and former government officials.

Phil Karn, a computer engineer and technology expert at a major West Coast telecommunications company, said access to such switches would be significant. "If the government is gaining access to the switches like this, what you're really talking about is the capability of an enormous vacuum operation to sweep up data," he said.

In Shift, Bush Says He Welcomes Inquiry on Secret Wiretaps
In his campaign-style meeting, he was repeatedly applauded for authorizing the wiretaps, a decision that some of his political aides said they believed would ultimately help rebuild his approval ratings by demonstrating the lengths to which he would go to prevent another terrorist attack inside the United States.

[...]

The president never directly addressed the question of why he avoided the existing system, although his legal advisers and intelligence aides have said it was too cumbersome.

"There will be a lot of hearings to talk about that, but that's good for democracy," Mr. Bush said. "Just so long as the hearings, as they explore whether or not I had the prerogative to make the decision I made, doesn't tell the enemy what we're doing. See, that's the danger."

[...]

This week, Representative Jane Harman of California, the top Democrat on the House Intelligence Committee, released a 14-page legal analysis she had requested from a former C.I.A. general counsel, Jeffrey H. Smith, now a Washington lawyer.

Although recognizing the president's assertion that his power as commander in chief justifies warrantless surveillance, Mr. Smith called that case "weak" in light of the language and documented purpose of the Foreign Intelligence Surveillance Act of 1978, which requires warrants.

Mr. Smith also wrote that the Congressional resolution authorizing military force against those who carried out the Sept. 11, 2001, terrorist attacks "does not, in my view, justify warrantless electronic surveillance of United States persons in the United States."

"The president was correct in concluding that many of our laws were not adequate to deal with this new threat," Mr. Smith wrote. "He was wrong, however, to conclude that he is therefore free to follow the laws he agrees with and ignore those with which he disagrees."


für weitergehende informationen würde ich noch den blog von josh marshall empfehlen, bin selber noch nicht wirklich dazu gekommen, aber da sollte man einige links zu weiterführenden analysen und artikeln auch von anderen zeitungen finden. irgendwo ab dem 15.12.2005 sollte die diskussion losgehen.


Wednesday, February 01, 2006

Blogs vs. Journalismus

hm. obwohl "99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind." (hier und hier) übersetzt spon einen beitrag von salon aus deren blog-formatigem war-room obwohl sie ja z.b. auch einen artikel hätten nehmen können. die grenzen verwischen... und ich finde die übersetzung ist ein wenig hölzern.
"With so much in the balance, those of us in public office have a duty to speak with candor."

Those words came in the middle of George W. Bush's State of the Union speech, and we certainly can't disagree with them. We only wish the president would live up to them." (Salon.com)
und wenn sie schon was übernehmen und übersetzen sollten sie dann nicht auch den permalink verwenden?

Rumsfeldwatch

das ist was feines für die verschwörungstheoretiker unter uns:
NEW YORK (Fortune) - The prospect of a bird flu outbreak may be panicking people around the globe, but it's proving to be very good news for Defense Secretary Donald Rumsfeld and other politically connected investors in Gilead Sciences, the California biotech company that owns the rights to Tamiflu, the influenza remedy that's now the most-sought after drug in the world. (CNN)
fairerweise sollte man auch noch erwähnen:
As the flu issue heated up early this year, according to the Pentagon official, Rumsfeld considered unloading his entire Gilead stake and sought the advice of the Department of Justice, the SEC and the federal Office of Government Ethics. (CNN)

you're losing...

jetzt schaden sie schon ihrem eigenen erfolg. ob sie irgendwann bemerken wie geschäftsschädigend ihr verhalten eigentlich ist?
But the preview DVD sent to the academy's members is unplayable on machines used in the UK. As a result the majority of Bafta's 5,000 voters will not have seen the film, due to be released in Britain on January 27, and can hardly be expected to recommend it for acclaim.

Sara Keene at Premier PR, the company coordinating Munich's Bafta campaign, blamed the mistake on human error at the laboratory where the DVDs were encrypted. "Someone pushed the wrong button," she said. "It was a case of rotten bad luck." She insisted that the film's distributor, Universal, was not at fault.

The problem, it appears, was partly down to teething troubles with the limited edition DVD players issued last year to Bafta members. Developed by Cinea, a subsidiary of Dolby, the players permit their owners to view encrypted DVD "screeners", but prevent the creation of pirate copies. Munich screeners were encoded for region one, which allows them to be played in the US and Canada, rather than region two, which incorporates most of Europe. (guardian)

siehe auch hier und hier.

Wednesday, January 25, 2006

Heimatverbundenheit

Moin,

wer schon immer mal wissen wollte, wie wir Nordlichter so ticken, sollte vielleicht mal auf die entsprechende Seite gehen:

http://nds.wikipedia.org/wiki/

Zum Verständnis gibt es auch Seiten über
Grammatik,
Vokabular und
Orthographie

Wichtigste Infos über die Region (aus dem Hamburg-Artikel):
"Hamborg liggt dicht an de See, un dat heet: Dat Wedder is maal so un maal so. Den eenen Dag gifft't Regen, un den annern Dag schient de Sünn; dat blifft also nie lang so, as dat is."

"Mennigmaal is dat avers ok richtig veel Wind, denn gifft dat Storm oder ok 'n richtigen Orkaan. Gefährlich ward dat bi Stormfloot: Denn drückt de Wind dat Water so dull in de Stadt rin, dat de Straten un de Hüüs dicht an de Elv vull Water lopen doot. Dor sünd de Hamborgers jümmers bang vör."

scroo 'ach, ja' ligan

Tuesday, January 24, 2006

Blogs vs. Journalismus

Naked Conversations : How Blogs are Changing the Way Businesses Talk with Customers. Robert Scoble, Shel Israel

"An Excerpt from Naked Conversations:

Bloggings's Six Pillars: There are six key differences between blogging and any other communications channel. You can find any of them elsewhere. These are the Six Pillars of Blogging:

1. Publishable. Anyone can publish a blog. You can do it cheaply and post often. Each posting is instantly available worldwide.

2. Findable. Through search engines, people will find blogs by subject, by author, or both. The more you post, the more findable you become.

3. Social. The blogosphere is one big conversation. Interesting topical conversations move from site to site, linking to each other. Through blogs, people with shared interests build relationships unrestricted by geographic borders.

4. Viral. Information often spreads faster through blogs than via a newsservice. No form of viral marketing matches the speed and efficiency of a blog.

5. Syndicatable. By clicking on an icon, you can get free "home delivery" of RSS- enabled blogs into your e-mail software. RSS lets you know when a blog you subscribe to is updated, saving you search time. This process is considerably more efficient than the last- generation method of visiting one page of one web site at a time looking for changes.

6. Linkable. Because each blog can link to all others, every blogger has access to the tens of millions of people who visit the blogosphere every day.

You can find each of these elements elsewhere. None is, in itself, all that remarkable. But in final assembly, they are the benefits of the most powerful two-way Internet communications tool so far developed."

Wissenschaft als Selbstbefriedigung (Oder: Nochmal Evolutionstheoriekritik)

Vorhin habe ich mich wieder einmal an einer laufenden Diskussion über die Auswüchse der 'Lehre Darwins vs. Gott' beteiligt. Ein Argumentationsversuch dort war: 'Die Darwinisten haben die Macht und unterdrücken die Meinung anderer in Wissenschaft, Schule und Gesellschaft. Aber bald haben alle das verstanden und stehen gemeinsam gegen die Unterdrückung auf.'
Abgesehen davon, dass mich das fatal an 'Man darf ja nix mehr sagen, aber ...' erinnert:

Wissenschaft ist kein Schönheitswettbewerb. Wenn jemand eine wissenschaftlich fundierte Meinung hat, die aber niemand teilt, dann ist das Pech! Das hindert aber niemanden, weiter Wissen durch ihre Benutzung zu schaffen. Wenn die herrschende Meinung unsinnig oder schlechter ist, dann wird sich das irgendwann darin zeigen, dass die bessere Meinung glaubhaftere Ergebnisse liefert. Das schöne an Wissenschaft ist ja, dass man auch in der Minderheit Recht haben kann. (und häufig genug auch hat: einer muss ja mal die richtige Idee haben und der ist per definitionem in der Minderheit)
Wissenschaftler sind leider keine Heiligen. Paradigmenwechsel kommen für gewöhnlich zu spät und das liegt durchaus auch daran, dass Wissenschaftler gern Forschungsgelder, Renomee und Stellen haben. In der praktischen Forschung ist es natürlich ärgerlich, wenn man seine Thesen nicht beweisen kann, weil die - von mir aus auch falsch liegende - Mehrheit keine Forschungsgelder locker macht. Einer Theorieentwicklung steht das aber erst einmal nicht im Wege.

Freiheit der Forschung heißt nicht, dass die Mehrheit Recht hat und heißt auch nicht, dass jeder gleich an begrenzten Mitteln partizipieren kann. Es heißt, dass jeder frei ist zu denken, was auch immer sein Hirn hergibt.
Sollte mich morgen der Blitz treffen und ich eine Theorie entwickeln, dass Gras wegen der kleinen Maler grün ist, die es nachts streichen und sollte ich daraus eine konsistente Weltsicht ableiten können, ist das großartig und sogar wissenschaftlich, selbst wenn alle anderen lachen.

Das musste ich mal los werden.

"Kino-Konzerne setzen nach Katastrophenjahr auf bessere Filme"

was für eine erkenntnis. vielleicht würde es ja auch helfen, seine kunden nicht als potentielle kriminelle zu behandeln und mit langweiliger werbung und nerviger musik zu bestrafen, bevor der film endlich anfängt. und endlich auch mal mut zu haben, filme in originalsprache anzubieten...
Die deutschen Kinos haben abermals ein katastrophales Jahr hinter sich. Die Besucherzahlen für die Gesamtbranche gingen nach vorläufigen Einschätzungen um mehr als 20 Prozent zurück. Die offiziellen Zahlen liegen noch nicht vor, doch dürfte die Branche ungefähr 125 Millionen Kinokarten verkauft haben – gut 30 Millionen weniger als im Jahr zuvor und über 50 Millionen weniger als zum Beispiel im Rekordjahr 2001.

Die tieferen Ursachen für die lang anhaltende Kinokrise sind seit Jahren die gleichen: Die allgemeine Konsumflaute, die technische Aufrüstung der heimischen Wohnzimmer mit Groß-Fernsehern, DVD-Playern und Kino-Dolby-Surround-Anlagen, die demographische Ausdünnung der kinofreundlichen jüngeren Jahrgänge und die Konkurrenz durch Internet und Videospiele. "Das Hauptproblem im vergangenen Jahr waren aber zu wenig starke Filme", sagt der Sprecher der Hamburger Kino-Kette CinemaxX, Arne Schmidt. Nur sieben Filme schafften auf dem deutschen Markt die Marke von drei Millionen Zuschauern und verdienten sich damit das Prädikat Blockbuster. In normalen Jahren sind es zehn bis zwölf." (heise.de)
besonders schlimm finde ich auch die praxis, vor dem dvd-hauptmenü 3 oder 4 trailer zu platzieren...

Übung macht den Meister

RTFM:
the dynamic of a typical Bush scandal follows familiar contours...

1. POTUS circumvents the law - an impeachable offense.

2. The story breaks (in this case after having been concealed by a news organization until well after Election 2004).

3. The Bush crew floats a number of pushback strategies, settling on one that becomes the mantra of virtually every Republican surrogate. These Republicans face down poorly prepped Dem surrogates and shred them on cable news shows.

[...]

Rinse and repeat.

Monday, January 23, 2006

Abkürzungsraten...

D.M.C.A Na, weiß es jemand?

Blogs vs. Journalismus

ich habe mal in ruhe über die beiträge (hier, hier und hier) von scrooligan nachgedacht, in denen er versucht hat blogs und journalismus voneinander abzugrenzen und miteinander zu vergleichen.

ich denke, er übersieht ein paar dinge, und ich denke, er ist auch noch nicht wirklich in die welt der blogs eingetaucht, bzw hat die interessanten noch nicht gefunden. der spiegel-online chefredakteur hat mit seiner aussage durchaus recht, "[...], dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind." (Link). das eine prozent aber, das hat es in sich und ist eine wirkliche bereicherung der medienlandschaft, auch wenn diese das noch nicht wirklich begriffen hat und sich teilweise ziemlich schwer tut.

ich versuche jetzt seit fast 2 wochen die definitive replik zu schreiben, die scrooligan auf einmal die augen aufgehen lassen, wie falsch er liegt, in einem einzigen text bekomme ich das aber nicht hin, und ich gebe dieses vorhaben hiermit auf. in vielen kleinen werde ich es aber schaffen, und ich werde ihn überzeugen können, daß das, was sich hier entwickelt sowohl wirtschaftliche, journalistische als auch gesellschaftliche relevanz besitzt. in diesem sinne, eine gute nacht.

and now back to our regular posting schedule...

Tuesday, January 17, 2006

Blogs als Speakers Corner

Nachdem ich in Blogs und Journalismus dargelegt habe, was Blogs IMHO nicht sind, möchte hier versuchen, eine Reihe von Vorteilen aufzuzeigen, die Blogs bieten.

Zuerst eine Einschränkung: Diese Ausführungen betreffen Blogs als technische Plattform, nicht Blogger als Personen. Ich halte Zuschreibungen wie Blogosphäre/Blogger, Netizen etc. für eher hilflose Selbstbeschreibungen und -bestätigungen. Üblicherweise ordnet man sich dabei einer Gemeinschaft zu, der bestimmte positive Werte innewohnen, die als Abgrenzung zu anderen Gemeinschaften fungieren. Grässliche Definitionsprobleme.

Blogs sind einfach einzurichten!
Ganz im Gegensatz zu anderen Publikationsplattformen wie Zeitungen, Fernsehen oder Büchern.
[Blog/Mailingliste-Website-Webforum-Webradio-Druckerzeugnisse-Radio-Fernsehen]

Blogs sind einfach zu bedienen!
Ganz im Gegensatz zur Erstellung von Webseiten, Produktion von Radio- oder Fernbsehbeiträgen.
[Druckerzeugnisse-Mailingliste-Blog/Webforum-Webradio/Radio-Website-Fernsehen]

Blogs sind einfach zu finden!
Ganz im Gegensatz zu Nicht-Text-Beiträgen, die einer Volltextindizierung per Suchmaschine nicht zugänglich sind.
[Blog/Website/Webforum-Radio/Fernsehen-Webradio/Mailingliste]

Blogs können authentisch wirken!
Im Gegensatz zu Zeitungen, die eher einen Beobachterstatus besitzen (den sie erst durch Ankündigung 'hier kommt ein Tagebucheintrag, persönlicher Bericht ...' explizi aufgeben müssen), werden Blogs als direkte Mitteilung des Autors an die Welt verstanden. Egal ob es sich dabei um die letzte Beziehungskrise oder ein Traktat zur Anarchie handelt - der Beitrag ist klar mit dem Begriff 'Meinung' verknüpft.
[Blog/Mailingliste/Website/Webforum/Buch-Webradio/Radio/Fernsehen-Zeitung]

Blogs können aktuell sein!
Im Gegensatz zu aufwändig produzierten Medien oder zu Produktionen hierarchisch gegliederten Organisationen können Blogs schnell auf Ereignisse reagieren und durch die enge Vernetzung auch schnell Informationen verbreiten.
[Blog/Mailingliste/Webforum-Webradio/Radio-Website-Fernsehen-Druckerzeugnisse]

Blogs können offen für Diskussionen und Anmerkungen sein!
Nur Netz-basierte Medien bieten die Dimensionen Zeit und Platz in genügendem Umfang. Kein Radiosender bringt einen Beitrag und lässt danach unbegrenzt alle Anrufer mit Kommentaren auf Sendung gehen. Die Kosten verhindern dies auch bei Druckerzeugnissen.
[Blog/Mailingliste/Webforum-Website/Webradio-Druckerzeugnisse/Radio/Fernsehen]

Blogs sind das ideale Medium für Extrovertierte: Die schnelle Feed-Back-Möglichkeit befriedigt deren Drang nach Außenwirkung.

Blogs sind das ideale Medium für Essays: Der Fluss eigener Meinung wird nicht durch technische Hürden erschwert, Gegenstandpunkte können ebenso einfach publiziert werden und auch kurze Anmerkungen sind schnell möglich.

Blogs sind das ideale Medium für Literaten: Breiter Leserkreis und (falls gewünscht) direkte Feed-back-Möglichkeit.

Blogs sind das ideale Medium für politische oder kommerzielle Werbekampagnen: Die Verbreitung von Informationen kann sehr schnell erfolgen. Der Verbreitungsgrad und die Kommentare lassen sehr schnell eine Bewertung der Durchsetzbarkeit erkennen.

Blogs sind das ideale Medium für - was noch?

Tuesday, January 10, 2006

Blogs und Journalismus

In Bezug auf http://bart-ab.blogspot.com/2006/01/don-alphonso.html, wegen Themenwechsel aber unter neuer Überschrift.

Hm, ich habe mir das angehört, muss aber sagen, dass in dem Gespräch nicht sehr viel Informatives enthalten ist. Da findet eine Selbststilisierung von Bloggern zu Rettern des Journalismus statt, die in dieser Form unstatthaft ist.

Zum einen werden Blogs von don rein technisch definiert. Seine Ausführungen beziehen sich also auf jeden, der ein Blog betreibt.

Zum anderen behauptet don, ein wesentlicher Unterschied zwischen Blogs und traditionellen Medien sei die n:m-Kommunikation. Dabei stellt er die Gesamtheit der Blogger einer konkreten Zeitung gegenüber. Was ihm dabei entgeht, ist die Vielfältigkeit des Medienangebotes, die eins übersteigt. Zudem ist - wie bereits ausgeführt - die technische Dialogfunktion von Blogs recht beschränkt. Blogs bieten Kommentierungsfunktionen.

Ich will die Grenze zwischen Nachrichten bringenden Medien und ebensolchen Blogs anders ziehen: 1. Reputation, 2. nachvollziehbare Arbeitsweise (der an die Wissenschaft angelehnte Prozess journalistischen Arbeitens), 3. mehrere Kontrollebenen (da jeder Fehler machen kann, ist ein verantwortlicher Chefredakteur und oft zusätzlich der bekannte Name eines Mediums zusätzlicher Ansporn zu Qualität und Richtigstellung).

Ersteres lässt sich auch für Blogger erarbeiten, das zweite Kriterium nur durch ein Bekenntnis zum Journalismus erreichen. Wenn auch das dritte Kriterium erfüllt werden soll, ist eine Blog-Software vermutlich nicht mehr ausreichend. Im Nachrichtenbereich sind Blogger also Proto-Journalisten. In anderen Bereichen als Nachrichten konkurrieren sie nicht fachlich mit den traditionellen Medien. In diesem Bereich aber müssen Blogs für skeptisch denkende Menschen als per se unglaubwürdiger gelten, da sie die verschiedenen Stufen der Glaubwürdigkeitserhärtung nicht durchlaufen haben.

Blogs sind aufgrund ihrer Geschwindigkeit (dazu gehört auch das Fehlen des Vier-Augen-Prinzips) gut dafür geeignet, Informationen auszutauschen. Dies können - wie oben gezigt - keine Nachrichten sein. Entweder geht es also um die Verbreitung bereits als wahr erkannter Nachrichten (reine Weiterverbreitung) oder um Informationen, deren Wahrheitsgehalt nicht relevant ist (Tratsch, Witze, persönliche Schicksale und so weiter). Allerdings sorgt die Einfachheit der Blogerstellung für eine starke Fragmentierung der Angebote und damit (wenn auch nicht zwangsläufig) für eine große Redundanz der Inhalte.

Zieht man fachspezifische Inhalte heran, gilt das oben gesagte im Vergleich von Blogs von Fachleuten zu Fachpublikationen (Reputation und nachvollziehbare Arbeitsweise sind vorhanden, allerdings keine weiteren Kontrollinstanzen wie dem Prozess des peer review). Blogs von Fachleuten sind Artikeln zu einem Fachthema von Fachfremden in der Tat oft überlegen. Allerdings scheint mir der Vergleich irrelevant, da Blogs aufgrund ihres Hauptvorteils Schnelligkeit kaum das geeignete Instrument für wissenschaftliche Publikation sind. Ein Webeditor bietet da doch etwas mehr Komfort. Sieht man den Vorteil von Blogs in der Einfachheit zu formatieren und publizieren, verliert zumindest der Begriff der Blogosphäre vollständig seinen Sinn, denn eine Gemeinschaft, deren Gemeinsamkeit nur in der Wahl des Formatierungs- und Publikationsinstrumentes besteht, ist gar keine über eine reine Mengendefinition hinausgehende Gemeinschaft.

Sind Blogger denn besonders geeignete Korrektive für Journalisten? Sie sind schnell, oft findet sich ein entsprechend fachlich versierter Kommentator und die Menge der Blogger erlaubt eine gewisse Abdeckung des Mediengeschehens. Nun muss eine Korrektur aber den selben Kriterien genügen, die auch für die ursprüngliche Nachricht gegolten haben. Sonst bin ich als Leser nicht in der Lage den Wahrheitsgehalt von Original und Korrektur zu beurteilen. Von reinen Logikfehlern etc. abgesehen, brauche ich also einen weiteren Fachmann, um die Meinung des korrigierenden Fachmannes zu überprüfen, der Korrektur braucht fachliche und journalistische Reputation etc. pp. Sonst läuft die Rettung des Journalismus auf eine Abstimmung hinaus: Summe(i=1...n) (Journalist(i) * JReputation(i)) <> Summe(j=1...m) (Blogger(j) * BReputation (j). Wer mehr hat, gewinnt.

Monday, January 09, 2006

Lohnt sich Verbrechen?

ich hätte eher erwartet, daß die anzahl der überfälle zurückgeht. verbesserte sicherungsmaßnahmen auf seiten der bank und raffiniertere fahndungsmethoden auf seiten der polizei scheinen mir grund genug, solche pläne ganz schnell aufzugeben.
Bank robberies 'every 90 minutes'
Banks across the European Union (EU) are being robbed at a rate of one every 90 minutes, according to the European Banking Federation trade body.

Its report also highlighted the growing use of violence in the raids, such as the kidnapping of staff during the 2004 Northern Bank robbery in Belfast.

The organisation also found increased use of explosives or heavy weapons.

During 2004 there were 5,864 bank robberies across the EU, Switzerland, Norway and Iceland, it found. (BBC News)

interessant wäre auch noch eine information zur aufklärungsrate gewesen...

aber ich liebe diese filme, mit ihren elaborierten plänen und der eleganz in der ausführung...

Sunday, January 08, 2006

You Can't Win

im oktober habe ich die frage gestellt, ob disney mit speziellen dvds und zugehörigen dvd-playern verhindern kann, daß diese filme im internet auftauchen...

die antwort ist jetzt da:
Der US-amerikanische Internet-Dienstleister BayTSP hat in Tauschbörsen Filme ausfindig gemacht, die offensichtlich über Juroren der Academy of Motion Picture, Arts and Science (AMPAS) online gelangt sein müssen. Diese bekommen zur Beurteilung so genannte Screener auf DVD zugeschickt, die mit einem Wasserzeichen versehen sind. Nach derartigen Markierungen, die für gewöhnlich nicht entfernt werden können, hatte BayTSP Ausschau gehalten, berichtet BBC News. (heise)

Technologischer Fortschritt

WOW. das nennt man dann wohl fortschritt.
Die Leistungsmessungen bestätigen die hohe Effizienz des Core Duo: Mit einem belasteten Kern zog das Notebook 20 Watt mehr als im Ruhemodus, mit beiden Kernen 29 Watt. Ein einzelner Dothan zieht unter Last etwa 25 Watt mehr als ohne Last. Damit zeigt sich der Einkern-Yonah (Core Solo) genügsamer als Dothan, auch wenn Intel im Datenblatt für beide die gleiche TDP (Thermal Design Power) von 27 Watt angibt. Der Core Duo bringt für eine nur um wenige Watt höhere Leistungsaufnahme fast die doppelte Rechenleistung. (heise)

Priceless

ist zwar schon ein wenig älter, aber was für eine meldung.
Warner Music will Radiosender nicht mehr bestechen

Die Warner Music Group will es künftig unterlassen, Radiosender dafür zu bestechen, dass Titel des Plattenlabels bevorzugt gespielt werden, um damit Chart-Platzierungen zu manipulieren. Der New Yorker Staatsanwalt Eliot Spitzer hatte wegen der als 'Payola' bezeichneten Praxis ermittelt und nun mit dem Unternehmen eine Einigung erzielt, heißt es in einer Mitteilung. Warner ist nach Sony BMG die zweite Plattenfirma, der Spitzer eine Zusage abgewinnen konnte. Sony BMG hatte im Juli eine Zusage gegeben. (heise)

Saturday, January 07, 2006

For the Archives

Interview with Vice-President Dick Cheney, NBC, "Meet the Press," Transcript for March 16, 2003.

Guest: Vice President Dick Cheney

Copyright 2003, National Broadcasting Company, Inc. All Rights Reserved.
PLEASE CREDIT ANY QUOTES OR EXCERPTS FROM THIS NBC TELEVISION PROGRAM TO “NBC NEWS’ MEET THE PRESS.”
NBC News
MEET THE PRESS
Sunday, March 16, 2003
GUEST: Vice President DICK CHENEY
MODERATOR/PANELIST: Tim Russert - NBC News
This is a rush transcript provided for the information and convenience of the press. Accuracy is not guaranteed. In case of doubt, please check with MEET THE PRESS - NBC NEWS (202)885-4598 (Sundays: (202)885-4200)

MR. RUSSERT: If your analysis is not correct, and we’re not treated as liberators, but as conquerors, and the Iraqis begin to resist, particularly in Baghdad, do you think the American people are prepared for a long, costly, and bloody battle with significant American casualties?

VICE PRES. CHENEY: Well, I don’t think it’s likely to unfold that way, Tim, because I really do believe that we will be greeted as liberators. I’ve talked with a lot of Iraqis in the last several months myself, had them to the White House. The president and I have met with them, various groups and individuals, people who have devoted their lives from the outside to trying to change things inside Iraq. And like Kanan Makiya who’s a professor at Brandeis, but an Iraqi, he’s written great books about the subject, knows the country intimately, and is a part of the democratic opposition and resistance. The read we get on the people of Iraq is there is no question but what they want to the get rid of Saddam Hussein and they will welcome as liberators the United States when we come to do that.

Now, if we get into a significant battle in Baghdad, I think it would be under circumstances in which the security forces around Saddam Hussein, the special Republican Guard, and the special security organization, several thousand strong, that in effect are the close-in defenders of the regime, they might, in fact, try to put up such a struggle. I think the regular army will not. My guess is even significant elements of the Republican Guard are likely as well to want to avoid conflict with the U.S. forces, and are likely to step aside.

Now, I can’t say with certainty that there will be no battle for Baghdad. We have to be prepared for that possibility. But, again, I don’t want to convey to the American people the idea that this is a cost-free operation. Nobody can say that. I do think there’s no doubt about the outcome. There’s no question about who is going to prevail if there is military action. And there’s no question but what it is going to be cheaper and less costly to do it now than it will be to wait a year or two years or three years until he’s developed even more deadly weapons, perhaps nuclear weapons. And the consequences then of having to deal with him would be far more costly than will be the circumstances today. Delay does not help.

MR. RUSSERT: The army’s top general said that we would have to have several hundred thousand troops there for several years in order to maintain stability.

VICE PRES. CHENEY: I disagree. We need, obviously, a large force and we’ve deployed a large force. To prevail, from a military standpoint, to achieve our objectives, we will need a significant presence there until such time as we can turn things over to the Iraqis themselves. But to suggest that we need several hundred thousand troops there after military operations cease, after the conflict ends, I don’t think is accurate. I think that’s an overstatement.

MR. RUSSERT: We have had 50,000 troops in Kosovo for several years, a country of just five million people. This is a country of 23 million people. It will take a lot in order to secure it.

VICE PRES. CHENEY: Well, but we’ve significantly drawn down our forces in Kosovo and in the Balkans. There’s no question but what we’ll have to have a presence there for a period of time. It is difficult now to specify how long. We will clearly want to take on responsibilities in addition to conducting military operations and eliminating Saddam Hussein’s regime. We need to be prepared to provide humanitarian assistance, medical care, food, all of those other things that are required to have Iraq up and running again. And we are well-equipped to do that. We have got a lot of effort that’s gone into that.

But the—again, I come back to this proposition—Is it cost-free? Absolutely not. But the cost is far less than it will be if we get hit, for example, with a weapon that Saddam Hussein might provide to al-Qaeda, the cost to the United States of what happened on 9/11 with billions and billions of dollars and 3,000 lives. And the cost will be much greater in a future attack if the terrorists have access to the kinds of capabilities that Saddam Hussein has developed.

MR. RUSSERT: Every analysis said this war itself would cost about $80 billion, recovery of Baghdad, perhaps of Iraq, about $10 billion per year. We should expect as American citizens that this would cost at least $100 billion for a two-year involvement.

VICE PRES. CHENEY: I can’t say that, Tim. There are estimates out there. It’s important, though, to recognize that we’ve got a different set of circumstances than we’ve had in Afghanistan. In Afghanistan you’ve got a nation without significant resources. In Iraq you’ve got a nation that’s got the second-largest oil reserves in the world, second only to Saudi Arabia. It will generate billions of dollars a year in cash flow if they get back to their production of roughly three million barrels of oil a day, in the relatively near future. And that flow of resources, obviously, belongs to the Iraqi people, needs to be put to use by the Iraqi people for the Iraqi people and that will be one of our major objectives.

But the point is this is not a nation without resources, and when it comes time to rebuild and to make the kinds of investments that are going to be required to give them a shot at achieving a truly representative government, a successful government, a government that can defend itself and protect its territorial integrity and look to the interests of its people, Iraq starts with significant advantages. It’s got a well- trained middle class, a highly literate work force, a high degree of technical sophistication. This is a country that I think, but for the rule of Saddam Hussein and his brutality and his diversion of the nation’s resources and his pursuit of weapons of mass destruction, can be one of the leading, perhaps the leading state in that part of the world in terms of developing a modern state and the kind of lifestyle that its people are entitled to.

Friday, January 06, 2006

Freiheiten

bart hat vor einer weile ja schon auf die vorratsdatenspeicherungspläne der eu hingewiesen. eine frage habe ich ja schon noch dazu. das ist keine wirkliche präventivmaßnahme gegen terroristen, oder? der typische schläfer wird durch sein kommunikationsprofil ja eher nicht sondermäßig auffallen... und ob aus dem datenberg hinterher noch brauchbare spuren herausgefiltert werden können, mag man sich sicher erträumen. bei organisiertem verbrechen sehe ich da schon eher potential für spuren. oder eben zur verfolgung von "verstößen gegen das geistige eigentumsrecht".
Im Lauf der gestrigen Debatte hatten sich Abgeordnete quer auch durch die großen Fraktionen geteilter Meinung gezeigt. Laut der finnischen EVP-Abgeordneten Piia-Nora Kauppi dürfte es nicht sein, "dass alle in der Gesellschaft überwacht werden". Sie bezeichnete den Kompromiss als "nicht ausgewogen". Was mit "schweren Straftaten" gemeint sei, werde in dem Papier nicht definiert. Die Konservative warf die Frage auf, ob der Zugriff auf die Datenhalden etwa "auch bei Verstößen gegen das geistige Eigentumsrecht" möglich werde, wie dies die Unterhaltungsindustrie fordert. "Wir wollen Terroristen bekämpfen, aber dann werden plötzlich andere Ziele verfolgt", argwöhnte Kauppi. Ihrer Ansicht nach sind die in das Gesetz eingezogenen Grenzen "künstlich". (heise)

Thursday, January 05, 2006

"99 Prozent der Blogs sind Müll"

"Dazu kommt, dass 99 Prozent der Blogs einfach nur Müll oder zumindest journalistisch einfach nicht relevant sind." (Mathias Müller von Blumencron SPON-Chefredakteur) in einem Interview mit onlinejournalismus.de

In Bezug auf http://bart-ab.blogspot.com/2006/01/wir-gehen-zu-dings-da.html

Ich rege mich nicht darüber auf, dass jemand mit Schund Geld verdient. Das passiert zwangsläufig und ich kann es auch gut ignorieren.

Zudem halte ich Blogs nicht für Unterhaltungen. Es sind Verlautbarungen mit einigen Kommentaren. Für mehr ist das Format auch gar nicht geeignet (man sehe sich im Gegenzug mal die Funktionen von Web-Forum-Anwendungen oder diversen Newsreadern an).

Und ich habe in meinem Kommentar nicht die Zukunft von Blogs, sondern deren Gegenwart beschrieben. Größtenteils eitle oder dumme Menschen mit einem unbändigen Drang all das mitzuteilen, was sie sonst niemandem oder dem ebenso schlicht gestrickten Freundeskreis erzählt hätten. Blogs sind eben keine Revolution des Nachrichtenwesens (dafür benötigt man dieses Format nicht), sie sind insgesamt eine weitere Plattform für alle, die glauben, ihre Meinung in die Gegend kippen zu müssen. Anders kann ich mir Artikel wie den, der zu dem oben angegebenen geführt hat, nicht erklären. Ich habe nichts gegen die Bild-Zeitung, auch die kann ich gut ignorieren. Aber wenn dann Leute kommen und sagen, Blogs wären das Größte, dann werfe ich einen Blick auf die Bild-Schlagzeile und in eine durchschnittliche Auswahl Blogs und sehe keinen Unterschied.

Das Problem beginnt für mich dann, wenn Menschen glauben, einer neuen Netz-Elite anzugehören, aber eben weiterhin nur das Niveau des durchschnittlichen Bild-Lesers haben. Diese Leute können das Netz nämlich jetzt noch gestalten und tun das leider auch.
Das Problem beginnt für mich auch dann, wenn sich diese Leute durch Kommentare gegenseitig bestätigen und so nicht dazu angeregt werden, ihre Meinung kritisch zu hinterfragen - bei genügender Masse steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich mit ihnen abgeben muss.

Es gibt ganz hervorragende Blogs (seien es jetzt Tagebücher oder Nachrichten zu bestimmten Themen), wie es auch hervorragende andere Webseiten, Zeitungen oder Schwarze Bretter gibt.
Aber sie sind nicht mehr als ein (eher schlechtes CMS) - und Inhalte kommen eben nur von Menschen und kreative Menschen gibt es nicht sehr viele. Billigen Tratsch und Klatsch (wie den oben erwähnten Artikel) wird es immer geben. Aber warum muss man ihn auch noch verbreiten?

Tuesday, January 03, 2006

Chris and Ponzi Do The Dishes

ich weiß ja nicht, wie es euch geht. aber wenn ich den beiden hier so zuhöre, lache ich mich krank. schönen abend. Chris and Ponzi Do The Dishes (Weekly Broadcast)